„Dein ist mein ganzes Herz“

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Höhepunkte der Wiener Operette – Ein Kapitel Kulturgeschichte des Dritten Reichs

Der Förderverein St. Johannes Ahrensburg präsentiert:

Ein Vortrag von Joachim Land am Freitag, den 7. Oktober, um 19.30 Uhr in der St. Johanneskirche Ahrensburg, Rudolf-Kinau-Straße 19

Joachim Land
Joachim Land

Der österreichische Komponist Franz Lehár, Texter Fritz Löhner-Beda und Opernsänger Richard Tauber: drei Künstler – drei Schicksale in der Zeit des Dritten Reichs. Noch heute schwärmen viele Menschen von den einschmeichelnden Melodien der Lieder dieser drei Künstler aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Förderverein St. Johannes  Ahrensburg lädt am Freitag, 7. Oktober, Interessierte, die einen tiefergehenden Einblick in die Entstehungszeit der Werke und die Schicksale der drei Künstler bekommen möchten, zu einem Vortrag von Joachim Land.

Lehárs berühmte Operetten wie „Die Lustige Witwe“ und „Das Land des Lächelns“ –  sie boten Erholung und Freude im sonst beschwerlichen Alltag im Dritten Reich. Im Vortrag ab 19.30 Uhr beleuchtet Joachim Land ein Kapitel Kulturgeschichte des Dritten Reichs, mit zahlreichen Originalaufnahmen der Höhepunkte der Wiener Operette sowie neuen Aufnahmen von bekannten Solisten von heute.

Die Lieder, wie „Dein ist mein ganzes Herz“, zu denen Fritz Löhner-Beda das Libretto, also die Operntexte schrieb, lenkten die Menschen von der oftmals bitteren Gegenwart ab. Gemeinsam mit dem Tenor Richard Tauber wurden die Songs zu Welthits. Doch Löhner-Beda und Tauber waren Juden. Tauber konnte Deutschland noch rechtzeitig verlassen, er emigrierte, war 1938 auf internationaler Welttournee und starb 1948 in London. Léhars Freund und Textbuchverfasser Löhner-Beda wurde 1942 im Konzentrationslager Auschwitz-Monowitz ermordet. Unterdessen lebte Komponist Lehár in Wien und unternahm nichts zur Rettung seines Librettisten. Er starb 1948 in Österreich. Wie die drei Schicksale dieser Künstler zusammenhängen und was sie erlebten, darüber wird Land in seinem Vortrag mit Musik sprechen.

Joachim Land war Schulleiter am Goethe-Gymnasium in Hamburg und unterrichtete die Fächer Deutsch, Geschichte, Gemeinschaftskunde sowie Religion und Philosophie. Schon lange interessiert Land sich für die Kulturgeschichte der Weimarer Republik, die frühen 1930er-Jahre und die Zeit des Holocaust. Schon mehrere Vorträge widmete Land Themen aus der Zeit des Nazi-Regimes, damit die Schicksale der darunter leidenden Menschen nicht vergessen werden.

Der Eintritt ist frei, Spenden dienen dem Erhalt der St. Johanneskirche.

 

Foto: Joachim Land hält einen Vortrag über die dramatischen Schicksale dreier Opern-Künstler zu Zeiten des Dritten Reichs. Foto: Joachim Land

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