Maßnahmen nach Ausbruch von Geflügelpest in Tierhaltung mit 30 000 Hühnern laufen
KIEL. Nach Feststellung der Geflügelpest in einer Tierhaltung mit 30 000 Hühnern hat die rechtlich vorgeschriebene Keulung des Bestandes am Sonntag begonnen. Anschließend sollten die Stallanlagen gereinigt und desinfiziert werden. Polizei, Feuerwehr und das Technische Hilfswerk waren im Kreis Schleswig-Flensburg im Einsatz, um die Maßnahmen zu begleiten. „Dass der gesamte Bestand getötet werden muss, ist hart, aber notwendig, um die Ausbreitung der Geflügelpest nach Möglichkeit einzudämmen“, sagte Landwirtschaftsminister Robert Habeck, der sich heute (13. November 2016) im Kreis Schleswig-Flensburg ein Bild von der Lage machte.
Es gelten strenge Sicherheitsvorkehrungen, um das Risiko des Verschleppens der Tierseuche zu minimieren. So wurde das Betriebsgelände abgesperrt und Hygieneschleusen eingerichtet. Zudem kam ein Team des Friedrich-Löffler-Instituts (FLI) – dem nationalen Referenzlabor für aviäre Influenza – um den Bestand zu untersuchen und Proben zu nehmen. Ziel ist es, die Ursache der Verschleppung des Erregers in die geschlossene Stallhaltung zu finden.
„Beeindruckend ist, wie schnell, konzentriert und gut koordiniert alle zuständigen Stellen zusammenarbeiten, um gegen die Tierseuche vorzugehen. Allen Beteiligten – von Behörden über Polizei, Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, Johannitern und Deutschem Rotem Kreuz, Hauptamt und Ehrenamt – gilt mein ausdrücklicher Dank“, sagte Habeck.
Indes wurde ein Fall von Geflügelpest bei einem Wildvogel im Kreis Herzogtum Lauenburg durch das FLI bestätigt. Damit hat sich die Zahl betroffenen Kreise im Land auf sechs erhöht (Schleswig-Flensburg, Rendsburg-Eckernförde, Plön. Segeberg, Herzogtum-Lauenburg und die Hansestadt Lübeck). Auch bundesweit ist die Geflügelpest des Subtyps H5N8 in weiteren Regionen nachgewiesen worden, nach Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg und Bayern nun auch in Sachsen. Zudem wurde sie in Dänemark, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, Ungarn und Polen bestätigt.
Das Bürgertelefon des Landes, das auch am Sonntag in Betrieb war, wurde intensiv von Bürgerinnen und Bürgern genutzt, um Fragen rund um die Geflügelpest zu stellen oder tote Wildvögel zu melden. Das Landeslabor war auch am Wochenende im Einsatz, um Proben zu analysieren.
Weitere Informationen zur Geflügelpest finden Sie unter:
Sowie Fragen und Antworten:
Tatsache ist: Bevor es die Fälle bei Wildvögeln gab, war H5N8 schon in einem großen Bestand in Ungarn ausgebrochen, später gab es dort einen weiteren Ausbruch in einem großen Mastbetrieb (Ställe mit Puten, Enten). Auch bei der letzten Ausbruchswelle waren in erster Linie Massenställe betroffen – unglaublich viele Tiere in den USA, Südkorea, Japan. Diese schnelle fast weltweite Ausbreitung war über Vogelzüge nicht zu erklären, schon gar nciht die Infektion so vieler abgeschotteter Betriebe. Es muss also eine Verbreitung durch den internationalen Geflügelhandle gegeben haben. Geflügel wird zur Schlachtung oft nach Ungarn verbracht, weil die Schlachtung dort billiger ist. Dazu sind sich auch reiche EU-Länder nicht zu schade.
Auch China scheint eine Drehscheibe zu sein, die immer wieder hoch pathogene Viren produzierte. Auch dort boomt die Geflügel-Massentierhaltung in Ställen.
Kot und darin enthaltene Kadaver werden oft sehr weit transportiert, da die Flächen überlastet sind. Hier ist eine Kontrolle und generelle Probennahme dringend nötig, um nicht immer wieder Wildvögel zu infizieren!
Die Tatsache, dass Freilandhaltungen im Umkreis von Plön (da gibt es einige) nicht betroffen waren, obgleich es erst päter eine sTallpflicht gab, zeigt, dass sie kaum Kontakt zu Wasservögeln haben. Dies wurde von Wissenschaftlern auch schon einmal ermittelt, Vetmed berichtete (2007 oder 2008).
Fazit muss also sein, die Austräge aus Massenanlagen viel stärker zu kontrollieren, als bisher geschehen, um die Wildvögel vor den Viren des Nutzgeflgeflügel zu schützen.
Sinnvoll wäre es auch, Futtermittelimporte aus Vogelgrippeländern wie China vollständig zu unterbinden. Momentan importieren wir tonnenweise Futtermittel von dort und eine effektive Kontrolle ist kaum möglich.