Kommt das Gigabit-Netz noch?

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Bargteheide – Eine Chance für schnelles Internet bleibt noch für Bargteheide. Während das Umland bereits mit Glasfasern versorgt ist, dümpelt die nötige Anschlussquote in der Stadt noch vor sich hin. Allerdings fehlen in den drei geplanten Ausbaugebieten nur noch 22, 27 oder 36 Verträge. Das wurde möglich, weil die mit dem Ausbau beauftragte Vereinigte Stadtwerke Media die Quote gesenkt hat. 35 Prozent aller Teilnehmer reichen jetzt dafür aus.

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Sie werben weiter um ein zukunftsfähiges Glasfasernetz für Bargteheide: Volker Heinz, Bürgermeisterin Birte Kruse-Gobrecht und Bettina Mladenic von den VS Media.

Dieses Ziel sei jetzt in greifbarer Nähe sagt Joachim Teschke, der Geschäftsführer der Bargteheider Stadtwerke: „Ich möchte mir gar nicht auszumalen was geschieht, wenn das Zentrum vom Umland abgehängt wird.“ Nur die Glasfaser biete genügend Bandbreite. Das Netz bietet standardmäßig echte 200 Mbit sowohl im Upload wie im Download, auch 500 Mbit oder ein Gigabit sind schon jetzt möglich.

Das Technikgebäude im Gewerbegebiet hat ausreichend Kapazitäten für die Versorgung der Stadt, viele Betriebe dort sind bereits angeschlossen. Auch deshalb ist der Stadtteil östlich der Bahn das erste Anschlussgebiet. „Lange Anbindungen sind sehr kostenintensiv“, sagt Teschke dazu. Das Projekt sei enorm wichtig für die künftige Infrastruktur der Stadt. Noch verspürten Teilnehmer in einigen Stadtbereichen hier keine Not, das werde sich aber rasch ändern. Teschke verweist auf die sprunghafte Entwicklung der Technik, die es seit den Modems der Neunzigerjahre gab: „In spätestens fünf Jahren wird es ohne einen Glasfaseranschluss Probleme bei der Internetnutzung geben.“ In Randlagen der Stadt seien die Haushalte schon heute schlecht versorgt: „Diese Einwohner sind schon heute abgehängt und sehen das mit Sorge.“

Wer sich jetzt nur zwei Jahre lang für einen Telefonschluss entscheidet, kann die später geltende Anschlussgebühr von 800 Euro sparen und hat so Zugang zum Netz. Damit ist eine Immobilie gewappnet für die digitale Zukunft. Bestehende Verträge können ohne Zusatzkosten noch regulär auslaufen.

Weder das Kabel noch die alten Kupferleitungen der Hausanschlüsse ermöglichen solche Bandbreiten. Mitbewerber führten ebenfalls ihre Glasfaserleitungen ins Feld, so VS-Media-Geschäftsführer Marius Lembicz. Das sei aber eine Mogelpackung, wenn die letzte Meile vom Verteiler ins Haus durch ein Kupferkabel verläuft. Das sei das Nadelöhr, das die Leistung ausbremse. „Wo die Quote zuerst erfüllt ist, legen wir im Frühjahr los“, sagt Lembicz.

Zwei Paten unterstützen das Projekt. Volker Heinz ist einer von ihnen. „Ich habe gelernt, dass viele es auf die lange Bank schieben“, sagt er. Hinzu komme das hohe Durchschnittsalter im Osten der Stadt. Die VS Media hat bereits 90 Millionen Euro in den Ausbau der Netze gesteckt. Etwa 100 Gemeinden und Ortschaften werden bereits versorgt oder der Ausbau hat begonnen. „Beihilfen sind nach EU-Recht dafür nicht zulässig“, sagt Teschke. Die Kalkulation sei heute so seriös angelegt, dass erst in 15 Jahren eine schwarze Null stehe.

Die VS Media werden auf dem Weihnachtsmarkt beim Rathaus am Sonnabend, 10. Dezember von 10 bis 12 Uhr informieren. Auch Dienstag, 10. Januar sind sie von 15 bis 18 Uhr im Rathaus präsent. Verträge gibt es auch im dortigen Bürgerbüro.

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