Ergebnisse der landesweiten Biotopkartierung im Internet einsehbar

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Bessere Planung mit der Natur

FLINTBEK/KIEL. Mit einer landesweiten Biotopkartierung schafft Schleswig-Holstein derzeit die Grundlagen, damit unter anderem Planungsprozesse für Infrastrukturvorhaben verbessert und der Naturschutz früh und angemessen miteinbezogen werden kann. Dafür sind seit 2014 neun Büros mit etwa 60 Kartiererinnen und Kartierern dabei, die Wertbiotope zu erfassen. Die ersten Ergebnisse sind nun im Internet unter www.schleswig-holstein.de/biotope einzusehen. Abgerufen werden können u.a. die Lage und eine Beschreibung der bislang erfassten Wertbiotope sowie die vorkommenden Pflanzenarten. Dies teilte das Umweltministerium mit.

„Die aktualisierten Daten sind wichtig, um bisherige Handlungsansätze auf ihre Wirkung zu überprüfen und hieraus abgeleitet Entwicklungen zu erkennen. Das hilft, damit wir längerfristig die richtigen Schwerpunkte im Naturschutz setzen und auch Planungsprozesse für Infrastrukturvorhaben rechtssicher gestalten können. Wer den Naturschutz in seine Planungen einbezieht, plant besser und schneller. Dafür legt die Biotopkartierung gute Grundlagen“, sagte Umweltminister Robert Habeck. Die landesweite Biotopkartierung läuft bis 2019.

„Es sind zwar noch nicht alle Wertbiotope erfasst“, erklärt Kornelius Kremkau, Abteilungsleiter Naturschutz und Forst im LLUR, „aber wir sind stolz darauf, dieses Mammutprojekt begonnen zu haben und deutlich aktuellere Daten in einem zeitgemäßen Format vorlegen zu können.“ Für das Wertgrünland liegen Daten auf nahezu der gesamten Landesfläche vor. Für die nicht landwirtschaftlich genutzten Biotope wie Wälder, Moore und Heiden, naturnahe Fließgewässer und Seen sind die ersten 20 Prozent der zu bearbeitenden Fläche technisch aufgearbeitet und im Internet einsehbar.

Unter www.schleswig-holstein.de/biotope können sowohl die jüngst erfassten Wertbiotope als auch jene der alten Biotopkartierung von 1978 bis 1993 eingesehen werden. Im Verzeichnis der gesetzlich geschützten Biotope sind darüber hinaus alle dort registrierten Biotope einsehbar. Auch räumliche Abfragen nach Biotoptypen, Pflanzenarten und Gefährdungen sind möglich. Die Daten im Internet werden jährlich entsprechend des Fortganges der Kartierung aktualisiert.

Zum Hintergrund:

Schleswig-Holstein hatte bereits in den achtziger Jahren eine landesweite Biotopkartierung durchführen lassen. Inzwischen sind die Daten veraltet. Die Datenerhebung ist aufgrund nationalen und internationalen Naturschutzrechts verpflichtend. So müssen beispielsweise die Mitgliedstaaten der EU den Gesamtbestand der zu schützenden Lebensraumtypen bestimmen und in regelmäßigen Abständen über den Zustand und die Situation dieser Lebensraumtypen und Arten der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie berichten.

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