Bargteheide – Großer Bahnhof für die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft DLRG in Bargteheide: Im Hilfszentrum feierte der Ortsverband dessen 40-jähriges Jubiläum. Für die DLRG wurde es sogleich zum neuen Domizil, die Freiwillige Feuerwehr zog dort erst später ein. Zugleich wurde ein neues Fahrzeug eingeweiht, das für die Hilfsorganisation gespendet wurde. Und Lore und Karl-Friedrich „Charly“ Grube wurden für gemeinsam gerechnet 122 Jahre als Mitglieder geehrt.
„In die DLRG sind sie nur unter Zwang eingetreten“, so der Vorsitzende Martin Knaffel. Denn während ihres Studiums als Sportlehrer forderte ihr Professor sie ultimativ dazu auf. Aus dem Zwang heraus und ganz nebenbei wurde dabei ihr Schicksal verbunden und sie heirateten. Grube war neun Jahre Vorsitzender. Er brachte auch das Rhönrad nach Schleswig-Holstein, das hier zuvor als Sportgerät unbekannt war. Anlass dazu waren seine Kontakte zu israelischen Sportlern, die er zum Austausch einlud.
Da sie den Autor Dietrich von Horn schätzen, gab es von der Ortsgruppe dessen Buch „111 Gründe, Lehrer zu werden“ als Präsent. Und von Horn kam selbst kurz vorbei, um es für beide zu signieren.
Die DLRG hatte im Jahr 1967 auch 4600 D-Mark zu den Baukosten fürs Hilfszentrum beigetragen. Kinder enthüllten auch das dritte und ebenfalls gespendete Fahrzeug für die DLRG. Der VW Bulli mit sieben Sitzplätzen wurde von einer US Firma gesponsert. „sie ist eine Zulieferin für die Getriebeöl-Industrie, der namentlich nicht in Erscheinung treten will“, verät Knafell dazu nur. Der vier Jahre alte Bus mit nur 12 000 Kilometern auf dem Tacho hatte zuvor als Versuchsfahrzeug gedient.
Lob für die DLRG gab es auch von der Bürgermeisterin. „Dank ihres Engagements fühlen wir uns sicher, wenn wir in die Fluten steigen“, sagte Birte Kruse-Gobrecht. Ohne deren Kurse würden noch weniger Kinder das Schwimmen lernen. In jedem Fall sollten es heute aber mehr sein.
Was allerdings künftig aus dem Hilfszentrum werden soll, ist heute noch völlig offen. Bisher ist hier die Freiwillige Feuerwehr stationiert. Für sie wird ein neues Domizil beim Seniorendorf geplant. Ein ökologisch wertvoller Knick und die enorm gestiegenen Kosten für einen Neubau dort verkomplizieren die Planung. „An der sind wir bisher nicht beteiligt, wir wären aber gerne dabei eingebunden“, sagt Knaffel. Auch die weitere Nutzung des Hilfszentrums bleibe noch offen. Möglicherweise drohten Abriss und der Verkauf des Grundstücks als Bauland, um den Bau der neuen Feuerwache zu finanzieren.
Das sei noch offen, erklärt die Bürgermeisterin: „Wir haben die Interessen der DLRG natürlich im Blick und werden eine Lösung für ihre Bedürfnisse finden.“ Angesichts der ökologischen Probleme mit dem Knick am geplanten neuen Standort und der erheblich gestiegenen Kostenprognose müssten die Details aber noch sorgfältig überlegt werden: „Darüber diskutiert die Arbeitsgruppe für den Neubau noch.“