Heimatbund Stormarn stellt das Jahrbuch 2018 vor

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Der in diesem Jahr 150 Jahre bestehende Kreis Stormarn hat sein Jubiläum mit mehr als 150 Veranstaltungen in vielfältiger Weise begangen. Auch der Heimatbund Stormarn hat mit zahlreichen
Aktivitäten dazu beigetragen, dieses Ereignis gebührend zu feiern. Im neuen Jahrbuch 2018 finden die Leserinnen und Lesern deshalb auch weitere Aufsätze, welche diese historische Wende beleuchten.


So berichtet Frank Jung über die neue, von Preußen durchgeführte Verwaltungsreform in den am 12. Januar 1867 annektierten Herzogtümern Schleswig und Holstein: Aus einem unübersichtlichen Flickenteppich und Wirrwar unterschiedlichster Gebietseinheiten mit diversen Besonderheiten wurden seit 22. September 1867
insgesamt 19 Landkreise und der Stadtkreis Altona gebildet. Auch wurde jetzt die Verwaltung nicht nur neu organisiert, sondern auch Justiz und Verwaltung erstmals strikt getrennt. In Stormarn wurde der letzte dänische Amtmann nun der erste preußische Landrat, mit Amts- und Wohnsitz im Schloss Reinbek.
Über die bildende Kunst im Stormarner Raum seit 1867 und bis in die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts berichtet Johannes Spallek mit einem reich illustrierten Aufsatz. Weitere Artikel greifen Themen
auf, die Teil der Jubiläumsveranstaltungen waren oder durch sie angeregt wurden: Bettina Albrod erzählt die Geschichte des Puppenspiels in Stormarn; Karin Gröwer und Barbara Günther stellen die aufwendige Arbeit zur Erschließung des Fotonachlasses des Jounalisten Raimund Marfels vor; durch die Erschließung kann
dieser »Schatz« im Kreisarchiv künftig von allen Interessierten genutzt werden.
Schon im Geleitwort zum Jahrbuch weist die Redaktion darauf hin, dass die vielfältigen Veranstaltungen nur möglich waren, weil nicht nur die Städte und Gemeinden, sondern auch Museen, Künstler und andere Initiativen sich beteiligten und eigene Veranstaltungen anboten; nicht zuletzt hatte das vor 25 Jahren 1992 ebenso vielfältig begangenen Jubiläum »125 Jahre Kreis Stormarn« gezeigt, welche Vielfalt möglich ist.
Ein neues, 5. Kapitel »Wüstungen in Stormarn« hat Günther Bock erarbeitet, in diesem Jahr mit den Orten im Kirchspiel Bergstedt. Von Axel Lohr wird der 2. Teil der Geschichte des einst zu Jersbek gehörenden Dorfes und späteren Gutes Mönkenbrook vorgestellt. Dieser Autor hat sich auch intensiv mit dem Votivstein
auf der Grabstelle von Paschen von Cossel im Jersbeker Wald beschäftigt – der bekannte Gutsbesitzer war wohl doch kein Mitglied einer Freimauerer-Loge!
In Bargteheide steht mit der Plastik »Trost« ein bedeutendes Werk des bekannten Bildhauers Georg Kolbe (1877-1947) – die Umstände ihres Erwerbs und weiteren Schicksals wurden von Bettina Albrod und Hannelies Ettrich erkundet; gemeinsam stellen sie nun das Ergebnis vor. Der frühere Direktor der Theodor-Mommsen-Schule Jürgen Kühl hat nach langem vergeblichen Suchen doch noch ein
»Recheneinschreibebuch« in Stormarn entdeckt und trägt nun fachkundig dieses Werk des Reinfelder Schülers Carl Friedrich August Wittern aus der Zeit um 1850 vor.
Die Entstehung der Schulwälder in Stormarn seit den 1970er-Jahren und die Auswirkungen des Klimawandels werden von Friedrich Westerworth erörtert, und die beiden Naturschutzgebiete Hansdorfer
Brook und Ammersbek-Niederung stellt Helmuth Peets vor.
Das Stormarner Dorfmuseum erhielt 2016 ein altes, in Schweinsleder gebundenes Buch geschenkt. Mittlerweile ist es restauriert und so wieder vorzeigbar. Joachim Wergin stellt das 1542 gedruckte Werk vor: eine theologische Schrift des weltbekannten Humanisten Erasmus von Rotterdam!
Die Pflege der niederdeutschen Sprache liegt dem Heimatbund Stormarn seit vielen Jahren am Herzen. So finden sich auch im neuen Jahrbuch wieder einige Texte in dieser Sprache, so von Jan Graf, Heinz Tiekötter und Christa Heise-Batt – ihr 80 Geburtstag wird von Volker Holm gewürdigt. Von Thorsten Börnsen erfahren
wir, dass »Platt« jetzt sogar ein Prüfungsfach für das Abitur sein kann!
Abschließend dankte Helmuth Peets den Autorinnen und Autoren für ihre ehrenamtlich geleistete Mitarbeit, ebenso den vier Redakteuren des Jahrbuches und auch dem Verleger Richard Krumm für ihre vielfältige Arbeit. Ein besonderer Dank geht an die Sparkassen-Kulturstiftung für die Förderung des Jahrbuchs.
Das neue Jahrbuch umfasst in diesem Jubiläumsjahr 242 Seiten; es kostet 15,– Euro und ist ab sofort in den Stormarner Buchhandlungen erhältlich.

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