Auf der Suche nach der Haselmaus

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 Experten finden Spuren des seltenen Säugetieres in und um Hamburg

Vier Tage lang waren Biologen, unterstützt von der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein und der Deutschen Wildtier Stiftung, unterwegs, um die Knicks und Waldränder am östlichen Rand von Hamburg und angrenzendem Schleswig-Holstein nach Nestern abzusuchen. Die gute Nachricht: Es gibt zum Glück immer noch Haselmäuse in Hamburg und nahe der Stadtgrenze. „In den Wäldern und Hecken im Hamburger Stadtteil Bergedorf sowie bei Wentorf und Glinde konnten wir sie eindeutig nachweisen“, freut sich Björn Schulz von der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein. Mehr als 53 Kilometer Hecken haben die Forscher unter die Lupe genommen und 32 Nester der Haselmaus entdeckt.

Die Haselmaus ist daumengroß und liegt momentan im tiefen Winterschlaf unter einer dicken Laubschicht am Erdboden. Das hindert 20 Naturschützer aus Deutschland und Österreich aber nicht, gerade jetzt die Landschaft in Schleswig-Holstein und Hamburg auf der Suche nach dem mit dem Siebenschläfer verwandten Maus und deren mittlerweile verlassenen Sommernestern zu durchkämmen.

Wer Haselmausnester finden will, braucht ein scharfes Auge und eine gehörige Portion Spürsinn. Die Kletterkünstler legen ihre fest aus Gras und Blättern gewebten Nester auch frei in Zweigen von dichten Büschen wie Brombeeren oder Weißdorn an. „Diese suchen wir entlang von Hecken und Waldrändern“, sagt Svenja Ganteför, Biologin der Deutschen Wildtier Stiftung. „Jetzt am Winteranfang ist die beste Zeit für die Suche. Es befindet sich kein Laub mehr an Bäumen und Sträuchern und die Sommer-Nester hängen frei sichtbar im Geäst. Die Haselmaus wird dabei nicht gestört: Sie schlummert tief und fest am Boden in ihrem Winterquartier und erwacht erst im Frühjahr.“

Die Forscher fragten sich vor Beginn der Suche sich vor allem: Leben Haselmäuse überhaupt noch in Hamburg? Die letzten Nachweise sind bereits fünf Jahre alt und beschränken sich auf den Ostrand. Und wenn in Hamburg noch Haselmäuse vorkommen, gibt es einen Austausch mit den schleswig-holsteinischen Tieren? Im Nachbarbundesland Schleswig-Holstein kommen Haselmäuse stellenweise noch häufig vor und finden in den typischen Knicklandschaften einen idealen Lebensraum.

Die jetzt gewonnenen Ergebnisse werden die Grundlage für ein länderübergreifendes Schutzprojekt sein, das die Deutsche Wildtier Stiftung und die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein in den kommenden Monaten anschieben wird.

 

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