Ammersbek – Das Gemeindearchiv Ammersbek hat sich erfolgreich um eine Projektförderung beworben: 15.000 Euro bzw. die 90 % der Restaurierungskosten von insgesamt 16.700 Euro sind als Zuwendung aus dem Programm zum Erhalt schriftlichen Kultturgutes des Landes Schleswig bewilligt worden. Bezahlt wird davon die Restaurierung von historisch wertvollen Unterlagen aus dem Nachlass des ehemaligen Hoisbüttler Bürgermeisters Erwin Münch (1884 -1972) aus den 1920er und 1930er Jahren. Für diese Summe hat nun die Leipziger PAL (Preservation Academy Leipzig) einen großen Teil der notwendigen Restaurierungsmaßnahmen durchgeführt, um die Unterlagen dauerhaft zu sichern.
Im Jahr 2016 hat Herr Helmut Laudan dem Gemeindearchiv Ammersbek nach einer Haushaltsauflösung zwei Kartons mit Unterlagen aus dem Nachlass des ehemaligen Bürgermeisters Münch übergeben, der in den 1934 – 1944er Jahren für Hoisbüttel ehrenamtlich tätig war. Die Unterlagen stammen aus der Zeit der Münch- Vorgänger aus den 1920er Jahren sowie aus der aktiven aktiven Zeit von Erwin Münch aus den 1930er Jahren. Es handelt sich um offizielle Gemeindeunterlagen wie Gemeindeprotokolle, Prüflisten, Wahllisten, handschriftliche Briefe etc. Diese Unterlagen fehlten bislang im Bestand des Gemeindearchivs Ammersbek und damit für die Überlieferungsbildung des Ortes Hoisbüttel. Dass sie in Privatbesitz die Zeit überdauert haben und nun im Besitz des Gemeindearchivs sind, ist ein großer Glücksfall für die Überlieferung der geschichtlichen Entwicklung von Hoisbüttel.
Der Umfang beträgt rund 9.000 Blätter. Die einzelnen Unterlagen sind unterschiedlicher Art: Mappen, Hefte, Aktenordner, Heftstreifen, lose Bündel, lose Blätter, Konvolute in Papier eingewickelt, lose Blätter zu dicken Rollen zusammengerollt.
Der Zustand des Papiers war schlecht, das Material schon sehr angegriffen, das Papier war schon sehr vergilbt und spröde/trocken. Die Blätter waren z.T. sehr verknickt oder wellig, schmutzig (Staub, Ruß…) und hatten teilweise Stockflecken. Schimmel war bei genauer Durchsicht an manchen Stellen erkennbar. Das Metall war rostig, der Rost war auf das Papier abgefärbt, teilweise hatten die Unterlagen Löcher davon. Aber auch andere Löcher waren erkennbar, ebenso Fehlstellen an den Rändern oder auch mittig.
Die Unterlagen waren in diesem Erhaltungszustand nicht nutzbar. Um sie für eine Verzeichnung, und Archivierung sowie evt. eine anschließende Digitalisierung aufzubereiten, mussten die Unterlagen restauriert werden, was von einem Archiv nicht geleistet werden kann.
Da das Restaurierungsprojekt hohe Kosten verursacht, war die Zuwendung des Landes Schleswig-Holstein ein Glücksfall für die Gemeinde Ammersbek: Ohne die Zuwendung von 15.000 Euro bzw. 90 % der Kosten wäre die Restaurierung weder zeitlich noch qualitativ in dem jetzigen Umfang möglich gewesen.
Einige Restaurierungsschritte werden in diesem Jahr noch nicht erfolgen können, sind aber vor einer Sicherungsdigitalisierung notwendig. Diese Arbeiten sollen in 2018 durchgeführt werden. Dafür Gemeindearchiv erneut eine Projektförderung beantragen – falls das Förderprogramm zum Erhalt schriftlichen Kulturgutes vom Land auch in 2018 wieder aufgelegt werden sollte.