Basta fordert Verkehrskonzepte vor Parkplatzplanung

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Bargteheide – Die Mitglieder der Bürgerinitiative Basta werden während der nächsten Sitzung des Bargteheider Planungsausschusses Fragen stellen. Etwa nach einem Stadtentwicklungsplan und einem Planungskonzept, bevor das Projektl für eine Parkpalette weiter vorangetrieben wird.

Die Initiative Basta trifft sich regelmäßig im Hotel Papendoor.

Es geht ihnen auch um den Erhalt von Grünflächen wie dem Krähen- und Hochzeitswald, wo zusätzliche P und R-Parkplätze geplant werden. „Wir treten für ein nachhaltiges Verkehrskonzept ein“, sagt Carsten Schröder. Über das Für und Wider von zusätzlichen Parkplätzen müsse weiter diskutiert werden.

Die SPD beantragt in der Sitzung die Wiederaufnahme der Planung für eine Parkpalette beim Hochzeitswald. Rechtlich ist dafür schon alles abgesegnet, ein Baurecht besteht. Die Grünen beantragen eine Neubilanzierung des Parkplatzbedarfs im Bahnhofsumfeld und den Planungsbeginn für ein Parkhaus für Fahrräder.

In einem Brief hat die Initiative jetzt die Parteien zum Dialog über das Parkplatzangebot aufgerufen. „Der tatsächliche Bedarf wurde bisher nie berechnet“, sagt Schröder. Auch über die Ergebnisse der Bachelor-Arbeit von Hamburger Stadtplanungsstudenten sei bisher nicht ernsthaft diskutiert worden.

Der Fokus sei bisher nur auf den Autoverkehr gerichtet. „Das vermindert die Attraktivität der Stadt“, so Schröder, er fordert ein Umdenken. Dazu könne ein Verkehrsplaner einbezogen werden.

„Die Vorschläge der Studenten passen einer Mehrheit in der Stadtvertretung nicht, die auf ein weiteres Wachstum der Stadt setzt“, sagt Karl Dziomba vom BUND. Bis zur Kommunalwahl werde niemand das Thema anfassen, sagt er voraus. Die Grenzen des Wachstums seien bei über 1000 Einwohnern pro Quadratkilometer Stadtgebiet erreicht: „Das Boot ist voll.“ Er habe immer wieder erlebt, dass die Bürger bei den städtischen Planungen an der Nase herumgeführt würden. Viele seien deshalb frustriert.

Trotzdem werde im Projekt Bornink ein weiteres Gebiet mit 160 Wohnungen vorangetrieben. „Fast alle Leute sind meiner Meinung, dass es völlig überzogen ist“, sagt Dziomba. „Die Sperrung der Bahnunterführung hat zuletzt gezeigt, wie chaotisch die Verkehrssituation schon jetzt ist“, so Bianka Walter. Auf dem zu der Zeit viel genutzten Schleichweg An den Stücken sei sie zweimal fast umgefahren worden.

„Dass Projekte wie die Bebauung des Krähenwalds ohne eine Umweltverträglichkeitsprüfung abgewogen werden, ist ein Skandal“, sagt Schröder. Die Untere Naturschutzbehörde habe dazu ein vernichtendes Urteil gefällt, ergänzt Dziomba. Allerdings ruht die Planung für den Krähenwald zurzeit, vor weiteren Beschlüssen soll es einen neuen Bürgerdialog geben.

Für ein Stadtentwicklungskonzept gibt es eine Haushaltsstelle in der Verwaltung, die allerdings mit 30 000 Euro eher karg ausgestattet ist. Dabei geht es vor allem um einen Bürgerdialog zum Bahnhofsumfeld. „Für einen ganzheitlichen Stadtdialog gibt es bisher keinen politischen Beschluss“, sagt Bauamtsleiter Jürgen Engfer.

Die Bachelor-Arbeit sei eine fundierte Zusammenfassung, die eine gute Grundlage für die weitere Entwicklung der Stadt biete, sagt Bürgermeisterin Birte Kruse-Gobrecht: „In den Beratungen können wir dafür gemeinsam den Weg dafür definieren.“

Die Sitzung des Ausschusses für Planung und Verkehr beginnt am Donnerstag, 1. Februar um 18.30 Uhr im Ratssaal.

 

 

 

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1 Kommentar

  1. In allen Ballungsräumen ist mittlerweile klar, das Konzept der autofreundlichen Innenstadt ist gescheitert.
    Es gibt infrastrukturell mit Sicherheit besser Ideen, Flächen wie zum Beispiel das Gelände der „Villa Wacker“ im Sinne der Bargteheider zu nutzen.
    Ich empfehle, sich mit den Ergebnissen der Nutzungsanalysen anderer Pendlerparkanlagen, wie z. B
    in Ahrensburg auseinanderzusetzen – lokal bringen diese nämlich außer Kosten und Flächenverbrauch wenig.
    Dem Pendler ist es relativ egal, was an Einzelhandel und Co.
    um „seinen“ Parkplatz drumherum ist.

    Wenn Pendlerparkanlage, warum dann nicht am Bahnhof Kupfermühle, Auszüge einer Planung dort sind im Netz zu finden.
    Der Bau der Anlage dort wäre mit Sicherheit so viel günstiger, das eine schicke Bahnsteiganlage gleich mit zu machen wäre.

    Krischan Sester Stehn

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