Das Stormarner Figurentheater Festival startet am 18. Februar in die fünfte Spielzeit: sechs besondere Stücke sind in elf Vorstellungen an sieben Orten in Stormarn zu sehen. Spielorte sind neben dem Schloss Reinbek, wo fast alle Inszenierungen zu sehen sein werden, besondere Orte im ganzen Kreisgebiet, wie das Schloss Ahrensburg, das Stormarnsche Dorfmuseum Hoisdorf, Tangstedt, Bad Oldesloe und Reinfeld. Eine begleitende Ausstellung ist sowie Kreativ-Workshops finden im Schloss Reinbek statt. Das Festival bietet ein Figurentheatererlebnis für alle Generationen.
Eröffnet wird die diesjährige Spielzeit am 18. Februar um 19 Uhr im Kulturzentum Schloss Reinbek mit einem Stück für Erwachsene: das Figurentheater Seiler aus Hannover präsentiert „Shakespeare in Eile“. Vorab eröffnet Gerhard Seiler um 17 Uhr die Ausstellung „Vom Kasperspiel zum Figurentheater – Theater Seiler Hannover von 1945 bis Heute“, die bis zum 15. April zu sehen ist.
Erneut sind die Stücke in diesem Jahr von hochrangigen, deutschlandweit bekannten und renommierten Theaterensembles. „Die Auswahl der Stücke erfolgt nach Qualitätskriterien, aber auch danach, was inhaltlich gut an die vorgesehenen Orte passt“, so Kreiskulturreferentin Tanja Lütje. So holten die Veranstalterinnen Lütje und Elke Güldenstein, Leiterin des Kulturzentrums Schloss Reinbek, beispielsweise zwei schwedische Kinderbuchstücke ins Festival, die hervorragend zur aktuellen Ausstellung „frech, wild & wunderbar – Schwedische Kinderbuchwelten“ passen. Mit „Petterssons Feuerwerk für den Fuchs“ (22.02., 10 Uhr Schloss Reinbek; 16 Uhr KuB Bad Oldesloe) des Marotte-Figurentheaters Karlsruhe und „Michel in der Suppenschüssel“ (04.03., 16 Uhr Schloss Reinbek; 05.03., 10 Uhr Stormarnsches Dorfmuseum Hoisdorf) der Artisanen Berlin gibt es zwei Klassiker in hochwertiger künstlerischer Darbietung. „Auch für Erwachsene ohne Begleitung von Kindern sind die großartigen Inszenierungen unbedingt empfehlenswert“, betont Elke Güldenstein.
Weitere Stücke des diesjährigen Festivals sind „Buh!“ der Compagnie Les Voisins (28.02., 11 Uhr, BeGe Neuschönningstedt; 01.03., 11 Uhr Tangstedt), „Bei der Feuerwehr wird der Kaffee kalt“ vom Weiten Theater Berlin (20.02., 16 Uhr, Schloss Reinbek; 21.02., 10 Uhr Kita Lütte Lüd Reinfeld) und das Stück „Vom Igel, der keiner mehr sein sollte“ des Theaters Handgemenge aus Ballwitz (24.02., 16 Uhr, Schloss Reinbek; 25.02., 16 Uhr Schloss Ahrensburg).
Ausstellung mit historischem Blick auf Figurentheater
Die begleitende Ausstellung im Schloss Reinbek „Vom Kasperspiel zum Figurentheater – Theater Seiler Hannover 1945 bis heute“ geht in diesem Jahr auf die Geschichte des Figurentheaters nach 1945 ein. Sie bildet somit eine Fortführung des Themas aus dem vergangenen Kreisjubiläumsjahr und befasst sich mit der Tradition und Geschichte einer Figurenspieler-Familie, aktuell mit der Familiengeschichte Seiler.
Alles begann mit Blitz und Donner, Hexe und Krokodil. Als Kurt Seiler 1945 seine Kasperbühne „De Poppenspäler“ gründete, sehnte sich das Publikum nach Vergnügungen. Im Nachkriegsdeutschland gab es nur noch wenige unbeschädigte Säle, meist unbeheizt, kaum Telefone und oft musste die Bühne mit Fahrrad und Anhänger über Land transportiert werden. Allen Widrigkeiten zum Trotz etablierte Seiler sein Theater und verfeinerte gemeinsam mit Ehefrau Gertrud im Laufe der Jahre das Spiel. Bis heute ist Gerhard Seiler mit seinen kreativen Neuinszenierungen ein gefragter Puppenspieler.
Die Ausstellung im Dachgeschoss des Reinbeker Schlosses zeigt die Entwicklung des Figurentheaters seit der Nachkriegszeit anhand der Geschichte der Puppenspielerfamilie Seiler. 400 Figuren, Bühnenbilder und Dokumente lassen die Besucher eintauchen in zahlreiche Puppenspielwelten von „Kasperles Heimkehr“ über „Robinson Crusoe“ bis zu „Gregors Verwandlung“. Die Ausstellung ist vom 18. Februar bis 15. April im Schloss mittwochs bis sonntags von 10 – 17 Uhr zu sehen.
Für die künstlerisch-kreative Auseinandersetzung mit dem kulturellen Format Figurentheater finden wieder die beliebten Kreativ-Workshops mit Künstler Tom Stellmacher statt. Unter dem Motto „Ich bau mir mein Theater“ lädt er Familien und Kinder am Sonntag, 25. März ab 16 Uhr und Schulen oder Kitas am Montag, 26. März um 10 Uhr zum kreativen Basteln und Gestalten ins Schloss Reinbek ein. 3 Euro pro Person, Anmeldungen unter: Telefon 040/72750800.
Eröffnung des Festivals und der Ausstellung: Sonntag, 18. Februar 2018, 17 Uhr, mit Kreispräsident Hans-Werner Harmuth und einer Einführung durch Markus Dorner, Leiter des Museums für PuppentheaterKultur der Stadt Bad Kreuznach.
Das Stormarner Figurentheater Festival findet 2018 zum fünften Mal statt. Es ist ein gemeinsames Projekt des Kulturzentrums Reinbek und des Kreises Stormarn und wird gefördert von der Arbeitsgemeinschaft „Stormarn kulturell stärken“.