Insel der Worte

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Elmenhorst – Nicht immer verderben viele Köche den Brei. Das gilt jedenfalls für die Gruppe „theaterflöhe“ in Fischbek. Die jungen Darsteller haben ihr neues Stück mitentwickelt und improvisieren auch in der „Insel der Worte“. Ihre ehemalige und inzwischen verstorbene Regisseurin Elke Heilsberger hatte ebenfalls noch am Text gearbeitet, den sie einer Buchvorlage entnahm. Jetzt führen Lennart Hamann und Stefan Rehse diese Regiearbeit weiter. „Der Verlag hat unserer Aufführung nach der Buchvorlage zugestimmt, unter der Bedingung, dass der Titel nicht genannt wird“, sagt Hamann.

Bu: Das jüngere Ensemble der „theaterflöhe“ bei der Probe: Greta, Angelina, Josephine, Lily, Pauli, Judith, Helena, Mia und Mads mit den Regisseuren Lennart Hamann und Stefan Rehse (v. l.).

Die Geschichte spielt in der Zukunft, auf einer Insel im Jahr 2067. Die Menschen haben verlernt, miteinander zu sprechen. Nur auf der Insel kommt ein cleverer Fabrikant auf die Idee, Worte herzustellen und an die Bewohner zu verkaufen. So können sich reiche Leute viele Worte leisten und arme kaum miteinander sprechen können. Weil viele Bewohner deshalb auf Zeichensprache angewiesen sind, kommt es immer wieder zu Missverständnissen, auch im örtlichen Wortkaufhaus oder in der Produktion.

Auch der zehnjährige Emil bekommt das spüren. Ihm fehlen die Worte, um seiner Freundin Swea zu sagen, was er für sie empfindet. Hinzu kommt sein Rivale Oskar. Der Sohn des Fabrikanten hat ebenfalls ein Auge auf Swea geworfen.

Die „theaterflöhe“ haben sich in zweijähriger Arbeit damit beschäftigt, wie der Alltag in einer solchen Welt aussehen könnte. Wie sieht der Arbeitsalltag dann aus, welche Probleme gibt es im Unterricht und wie können sich Familien verständigen?

Mit ihrem Stück thematisieren die Darsteller auch den Verlust an direkter Kommunikation. „Viele sind heute in den Schulpausen so mit ihren Smartphones beschäftigt, dass sie nicht mehr ansprechbar sind“, sagt etwa Greta. „Wenn man durch die Stadt geht, sieht man viele nur noch auf ihr Handy gucken“, sagt Pauli, „wenn man sie anspricht, erhält man keine Antwort.“ Das Stück sei kindgerecht, findet Helena: „Aber auch für Erwachsene haben wir viele interessante Charaktere eingebaut.“

Am Sonnabend, 17. und am 18. März spielen die „theaterflöhe“ ihr selbstgeschriebenes Stück in der Fischbeker Sporthalle. Die Aufführungen beginnen um 16 Uhr, Karten kosten 5 Euro. Sie sind im Vorverkauf in der Bargteheider Arkadenbuchhandlung (Bahnhofstraße 5) erhältlich oder an der Tageskasse.

Nach den Osterferien hoffen die Theatermacher aus Fischbek auf neue Darsteller im Alter zwischen acht und 14 Jahren. Geprobt wird dienstags von 15.30 bis 17 Uhr in der Sporthalle. Für die zweite Gruppe im Alter zwischen 15 und 18 Jahren werden ebenfalls Mitspieler gesucht. Sie probt dienstags von 17 bis 19 Uhr.

 

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