40 Jahre Heimatbund Stormarn

0

Bargteheide – Geschichte, Sprache, Kultur und Umwelt sind die Themen, denen sich der Heimatbund Stormarn (HBS) widmet. Jetzt feierte der Verein sein 40-jähriges Bestehen mit einem Festakt im Bargteheider Stadthaus. Musik, Schauspiel und Lesung standen auf dem Programm, zu dem auch der Verschönerungsverein seinen Beitrag leistete.

Pastor Cord Denker trug auch seine Stormarn-Hymne vor.

Gründungsmitglied Dr. Johannes Spallek erinnerte an die Zeit vor 40 Jahren: „Die Nachkriegsnot in Stormarn war vorbei, die Aufbauphase hatte begonnen.“ Auch ein Generationswechsel in der Politik hatte damals begonnen. Da sei die Kultur ins Blickfeld gerückt. Zur Gründung des Heimatbunds habe Otto Hergenhan maßgeblich beigetragen. Der damalige Bürgermeister in Trittau wurde auch zum ersten Vorsitzender des Schleswig-Holsteinischen Heimatbunds in Stormarn, wie er zu der Zeit noch hieß.

„Trittau wurde zur Keimzelle, um ein Band zwischen Reinfeld und Reinbek sowie zwischen Tangstedt und Trittau zu knüpfen“, so Spallek. Die Suche nach einer Identität trage den Verein bis heute: „Er ist eine Initiative für Bürgersinn und hat noch eine große Zukunft vor sich.“

Bürgermeisterin Birte Kruse-Gobrecht würdigte die Arbeit des HBS

„Der Begriff Heimat ist heute so umkämpft wie lange nicht“, sagt Bürgermeisterin Birte Kruse-Gobrecht. Darüber sei zu diskutieren. Auch unerwünschte Kräfte versuchten ihn für sich zu vereinnahmen. Der Mensch strebe nach Halt, Stabilität und Geborgenheit. Der Verein fülle mit seiner Arbeit den Heimatbegriff im guten Sinne mit Leben, kulturell, gesellschaftlich, historisch und ökologisch. Ihr Horizont sei durch die plattdeutschen Tage erweitert worden. Dazu habe auch Pastor Cord Denker beigetragen.

Denker trug auch seine plattdeutsche Hymne auf den Kreis vor. Die Förderung des Plattdeutschen ist ein wesentliches Ziel des Heimatbunds. „Wir möchten diese Kultursprache erhalten“, sagte Volker Holm. Sie habe ihren Platz in einem Europa der Regionen. Namentlich Heinrich Thies habe dazu beigetragen, dass die EU in ihrer Charta das Plattdeutsche als eigenständige Sprache anerkannt habe.

Der Begriff Heimat müsse stets als Plural gedacht werden, so der Vorsitzende Helmuth Peets. Einerseits sei die Integration wichtig, aber auch die Balance: „In der Fremde eine neue Heimat finden, aber dort die Heimat nicht vergessen.“

Volker Holm, der Vorsitzende Helmuth Peets, Joachim Wergin und Dr. Johannes Spallek (v. l.) gestalteten das Programm

Der HBS zählt heute 220 Mitglieder mit steigender Tendenz. In den vom Verein herausgegebenen Jahrbüchern erinnern wissenschaftlich fundierte Autoren auch an die Stormarner Vergangenheit, oft mit Liebe zum Detail und die jeweiligen Quellen werden belegt. Vorträge und Exkursionen runden die Aktivitäten ab.

Kommentar schreiben (erst nach Moderation sichtbar)

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

*