Seit 1999 gibt es eine Gebietspartnerschaft zwischen Schleswig-Holstein und Kaliningrad. Landtag und Gebietsduma fördern seitdem gemeinsame Kulturprojekte, Austauschprogramme in der Jugendarbeit und einen gemeinsamen Blick auf den Ostseeraum. Der Arbeitskreis Europa der SPD-Landtagsfraktion widmete dieser Zusammenarbeit nun eine Woche in der Stadt Kaliningrad und ihrem Umland. Auf dem Programm standen unter anderem ein Briefing durch den deutschen Generalkonsul Michael Banzhaf und ein Gedankenaustausch mit den Spitzen der Duma um deren Vorsitzende Marina Orgejewa. Regina Poersch, Vorsitzende des Arbeitskreises: „Gerade, wenn es in der großen Politik schwierig ist, kommt es in so einer Partnerschaft auf menschliche Begegnungen vor Ort an.“
Besucht wurden auch Einrichtungen der Immanuel-Kant-Universität und eine Berufliche Schule in Swetly. Martin Habersaat, Landtagsabgeordneter aus Reinbek und bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion: „Die Schule hat jüngst eine Partnerschaft mit der Elly-Heuss-Knapp-Schule in Neumünster begründet, aber auch weitere Kooperationen wären sinnvoll. Die Universität will Jugendliche aus Schleswig-Holstein zur Mitarbeit im Quantorium einladen, das ist die russische Variante von ‚Jugend forscht‘.“ Weitere Kontakte wurden zur örtlichen Wirtschaftsförderung geknüpft, das Land unterhält seit vielen Jahren -Impulsgeber war die Ostsee-Strategie von Björn Engholm- ein Hanseoffice in Kaliningrad.
Eindrucksvoll waren für Habersaat auch der Bernstein-Tagebau in Jantarni, die Gedenkstätte Palmnicken und die Vogelwarte Rybatschi, wo es überraschend einen besonderen Bezug zu Reinbek zu entdecken gab: An der Wand hing ein 15 Jahre alter Brief von Heinz Sielmann an eine Reinbekerin in der Lauenburger Straße, in der er um Spenden für die Vogelwarte auf der Kurischen Nehrung warb. Der Arbeitskreis nahm zahlreiche Anregungen und Vorhaben für die kommenden Monate mit nach Hause, vor allem das 20jährige Jubiläum der Partnerschaft im kommenden Jahr steht auf dem Programm.