Ladestrom für Elektromobile aller Art mit Gratis-Kunstgenuss

0

Ammersbek – Gleich zwei Tankstellen zieren jetzt das Kunsthaus am Schüberg in Ammersbek. Die Eine steht schon etwas länger, die Skulptur ist aber nur etwas für Betrachter_innen. Die zweite und echte Stromtankstelle wurde jetzt eröffnet und sie spendet tatsächlich Ladestrom für Elektromobile aller Art. Bis Jahresende können Fahrzeuge noch kostenlos mit Öko-Strom geladen werden. Danach wird der normale Preis von 27 Cent pro Kilowattstunde fällig. Volltanken kostet für ein normales E-Fahrzeug etwa 8 Euro.

Bu: Die E-Tankstelle beim Kunsthaus am Schüberg wurde eingeweiht: Leiterin Katja Paulsen, Bildhauer Uwe Schloen, künstlerischer Leiter Axel Richter, Bürgervorsteherin Bettina Schäfer, Bürgermeister Horst Ansén und die Klimaschutzbeauftragte Sylvia Hansen (v. l.).

„Der Kirchenkreis Hamburg-Ost unterstützt das Projekt“, sagt dessen Klimaschutzbeauftragte Sylvia Hansen. Bis zum Jahr 2050 möchte der Kirchenkreis gänzlich klimaneutral unterwegs sein. Bisher sei ein Elektroauto aber nur wenig besser als ein kleiner Benziner, so Hansen. „Das liegt an der Stromerzeugung aus Kohle“, sagt sie. Immerhin 18 Prozent der klimaschädlichen Gase entstünden durch die Mobilität.

Für die Zukunft soll ein ganzheitliches Mobilitätskonzept entwickelt werden. Dafür berät Thomas Prill von der Hafencity Universität den Kirchenkreis. Er hat ein erstes E-Mobil angeschafft, einen Renault Zoe. Finanziert wurde es zur Hälfte aus dem Klimaschutzfonds der Kirche. „Unser Hausmeister fährt damit herum, um die Heizungen in unseren Gebäuden zu optimieren“, sagt Hansen. Denn da gebe es noch Verbesserungsbedarf.

Im Kunsthaus steht bereits eine Photovoltaikanlage. „14 Prozent unseres Stromverbrauchs erzeugen wir damit selbst“, sagt Hansen. Die Elektrotankstelle kann werktags in der Regel von 8.30 bis 16 Uhr genutzt werden, bei Veranstaltungen auch am Wochenende. Eine Chipkarte dafür gibt es in der Rezeption. Die Säule lädt mit Wechselstrom, was für die Fahrzeuge kein Problem ist. Es dauert nur etwas länger. „Wir laden immerhin 1,5-mal schneller als mit einem Haushaltsanschluss“, so Hansen.

Die Skulptur hat Bildhauer Uwe Schloen im Jahr 2013 für ein Symposion erstellt. „Das Thema lautete damals Sehnsucht“, sagt er. Und für die Sehnsucht, einmal aus dem Heimatort herauszukommen stand für ihn die Tankstelle. Die Skulptur stand zuerst auf dem Kirchhof in St. Pauli, als auch die Flüchtlinge kamen. „Sie wurde für sie zum Symbol“, sagt er, „denn Öl und Benzin sind ein Grund, warum Kriege entstehen.“ Der künstlerische Leiter des Hauses am Schüberg, Axel Richter holte sie dann nach Ammersbek.

„Jeder noch so kleine Schritt für den Klimaschutz ist wichtig für unsere Zukunft“, sagt Bürgervorsteherin Bettina Schäfer. Die Verbindung von Kunst und Klimaschutz gefällt auch Bürgermeister Horst Ansén: „Die Kirche als bedeutender gesellschaftlicher Akteur spielt hier eine Vorreiterrolle.“ Er nehme den Auftrag mit, über ein Elektrofahrzeug für die Gemeinde nachzudenken. Auch eine dritte Ladesäule beim Dorfgemeinschaftshaus sei dann ein Ziel. Eine erste steht bereits auf dem P und R-Parkplatz beim U-Bahnhof.

 

Kommentar schreiben (erst nach Moderation sichtbar)

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

*