Volkstrauertag in Bargteheide

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Bargteheide – Zum letzten Mal wird es eine Gedenkfeier zum Volkstrauertag in der jetzigen Form in Bargteheide geben. Denn die seit 33 Jahren tätige Arbeitsgruppe zur Vorbereitung wird sich personell verändern. So möchte die langjährige Koordinatorin der Gruppe, Birgitt Gartenschläger künftig etwas kürzertreten. Nach 33 Jahren zeichnet sich ein Wechsel in der Zusammensetzung ab, der hoffentlich kein Ende bedeuten wird. Die ehrenamtlichen Akteure haben aus dem Feiertag einen Nachdenkanstoß gemacht, der mehr als nur eine rituelle Kranzniederlegung bewirken kann.

Erinnerung, Mahnung und Hoffnung zum Volkstrauertag in Bargteheide, dafür sorgen Jette Busche, Marion Schröter-Piehl, Birgitt Gartenschläger, Michael Schröer, Dorothee Louise Natorp, Klemens Risse, Bürgermeisterin Birte Kruse-Gobrecht und Laura Jahn (v. l.).

Wie immer bisher stehen Erinnerung, Mahnung und Hoffnung in den drei Themenblöcken zusammen. Für musikalische Begleitung sorgen Dorothee Louise Natorp am Klavier und der Chor Vocalis. Die Pianistin ist bereits seit zehn Jahren dabei. „Ich möchte die Gemüter musikalisch aufhellen“, sagt sie, „und das Erlebte sacken lassen.“ Das Textprogramm bestreiten Schüler des Eckhorst-Gymnasiums und zwei Mitglieder der Theater-Jugendgruppe im Kleinen Theater.

„Die Akteure sorgen für ein zeitgemäßes und kreatives Format für den Volkstrauertag“, sagt Bürgermeisterin Birte Kruse-Gobrecht. Die Erinnerung an die einstigen und aktuellen Kriegsgräuel sei heute wichtiger denn je, um die nachfolgenden Generationen stark gegen jede Kriegspropaganda zu machen. „Erinnern hat auch mit Wachsamkeit zu tun“, sagt Marion Schröter-Piehl, „um zu erkennen, wenn die alten Parolen in neuer Verkleidung erscheinen.“ Opfer des Krieges seien nicht nur die Toten selbst, sondern auch die Menschlichkeit, Natur und Kultur.

Die Erinnerung an das Grauen der Kriege ist ein erklärtes Ziel der Gruppe. Es geht nicht nur um die beiden europäischen Weltkriege, nach denen der deutsche Volkstrauertag im Jahr 1952 ins Leben gerufen wurde. „Kriege kennen keine Gewinner, sie haben noch nie etwas Gutes bewirkt“, sagt Birgitt Gartenschläger. Kriege sind auch heute leider immer noch sehr konkret, wie im Jemen oder in Syrien.

Schüler des Eckhorst-Gymnasiums und Pastor Jochen Weber steuern Texte bei. Auch aktuelle fremdenfeindliche Hetzparolen werden in das Programm eingestreut. Laura Jahn und Jette Busche von der Jugendgruppe der Theaterwerkstatt haben sich schon bei der Inszenierung des Stücks „Andorra“ von Max Frisch mit rassistischen Vorurteilen beschäftigt. Sie haben sich spontan zum Mitmachen bereiterklärt.

Der Volkstrauertag am 18. November beginnt mit einem verkürzten Gottesdienst ab 10 Uhr in der evangelisch-lutherischen Kirche. Gegen 10.30 Uhr wird ein Kranz am Ehrenmal niedergelegt, um 11 Uhr beginnt die Gedenkveranstaltung im Stadthaus.

 

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