Bargteheide – Der Konflikt im Kleinen Theater Bargteheide geht weiter. Das wurde jetzt im Haupt- und Sozialausschuss der Stadt deutlich. Zwar war Kinobetreiber Hans Peter Jansen nicht anwesend. Olaf Nehls vom Treuhandverein erhob schwere Vorwürfe gegen den bisherigen Kinopächter: „Wir mussten uns persönlich beleidigen lassen und haben ein Chaos erlebt.“
Die inzwischen entstandene Atmosphäre mache eine bestimmte Konstellation im Haus zukünftig unmöglich. Im Klartext kündigte er die Zusammenarbeit mit Jansen damit auf. Er habe sich auch mehr Rückendeckung durch die Stadt gewünscht, so Nehls. Jansen hat inzwischen über 1000 Unterschriften für den Erhalt des Kinobetriebs gesammelt.
Der Treuhandverein wünsche sich bei der Neuausschreibung des Kinobetriebs Klarheit. Der neue Vertrag müsse klare Regelungen in mindestens 15 Punkten enthalten. „So wie jetzt kann es mit diesem Pächter nicht funktionieren. Sonst gibt es sofort neuen Streit“, sagte Nehls. Der von der Stadt beauftragte Verein müsse an der Vertragsgestaltung beteiligt werden.
BM: „Ziel ist es, zum 1. Februar 2019 einen Vertrag zu schließen und die Zusammenarbeit durch klare Vereinbarungen abzusichern.“ Zuvor müssten die Rahmenbedingungen festgelegt werden. Der Januar solle für den Umbau des Hauses genutzt werden. 2019 solle zugleich auch ein Evaluierungsverfahren die Arbeit im Kleinen Theater begleiten.
Zum 1. Februar soll das Pachtobjekt neu ausgeschrieben werden, auch Jansen kann sich darum bewerben. Seinen alten Vertrag hatte er nicht verlängert.
„Wir leiten zunächst ein Interesse-Bekundungsverfahren ein“, so Alexander Wagner, Referent der Bürgermeisterin. Der Entwurf werde noch in dieser Woche von einem Medienrechtsexperten überprüft. Änderungen seien danach noch möglich. „Die Verwaltung sollte mögliche Konflikte bei der Vertragsgestaltung berücksichtigen“, riet der parteilose Klaus Mairhöfer. Klare Vereinbarungen mahnt auch Bürgermeisterin Birte Kruse-Gobrecht an: „Wir möchten die zukünftige Zusammenarbeit im Haus sichern.“ Im kommenden Januar tagt dann die Arbeitsgruppe Kultur und berät über das weitere Vorgehen.
Der Trägerverein beantragte außerdem einen Zuschuss für die Theaterarbeit. 20 000 Euro waren schon im Haushalt eingestellt, allerdings mit einem Sperrvermerk. Der Ausschuss votierte für die Freigabe in diesem Jahr. Formal sei mit dem Antrag kein genaues Konzept vorgelegt wordent, sagte Birgit Schladenhaufen (SPD). Es lege nur eine entsprechende E-Mail vor. „Ein Nachtrag mit Konzept können wir kurzfristig vorlegen“, sagte Tanja Lüdken, die Kassenwartin des Trägervereins.
Die Mehrheit stimmte für die Freigabe der Mittel, die beiden SPD-Vertreterinnen enthielten sich.
Auch Jansen hat jetzt Stellung genommen:
Kinobetreiber Hans-Peter Jansen bekundet Interesse das Cinema Paradiso weiter zu betreiben.
Entgegen der Meinung des Trägervereins (Hamburger Abendblatt vom 22.11.18) hat das 3 Säulen- Modell, „Kultur in Verbindung mit dem Kulturring – Kino – Gastronomie“ im Kleinen Theater Bargteheide sehr gut funktioniert.
Das war die beste Entscheidung der Stadt im Jahr 2006, die letztendlich damals von allen Parteien begrüßt wurde. Dieses Modell hat dazu geführt, daß die Stadt Bargteheide die „Kulturperle“ im Landkreis Stormarn wurde.
Das Kino wurde jährlich ausgezeichnet vom Bundesminister für Kultur und Medien, sowie dem Land Schleswig-Holstein für ein hervorragendes Jahresfilmprogramm, was dazu führte, daß das Kino in die Champions League für Arthäuser „Europa Cinemas“, in der nur 600 Kinos in ganz Europa gelistet sind, aufgenommen wurde.
Das 3 Säulen-Modell hat auch dazu geführt, daß das Schleswig Holstein Musikfestival nach Bargteheide gekommen ist. Dadurch hat das Kleine Theater Bargteheide landesweit Aufmerksamkeit erfahren.
Dieses ist den kreativen Kulturschaffenden im Haus geschuldet!
Sollen die Bürger in Bargteheide abstimmen, ob daß Cinema Paradiso mit Herrn Jansen bleiben soll oder nicht?!
Hans-Peter Jansen
Cinema Paradiso Bargteheide