Es war einmal ein Kleines Theater

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The Day After (Der Tag danach)

Leserbrief von Shai Sinai:

„In der Markt-Ausgabe vom 5. Januar hat der Präsident des Rotary Club in Bargteheide, Herr Piet Zylstra, Stellung bezogen und sich von meinem Vorwurf der Zusammenarbeit mit dem Trägerverein und CDU distanziert. Ich danke sehr für seinen Hinweis, korrigiere mich hiermit und ergänze meine Meinung: Die Pächter des Kleinen Theaters wurden vom Vorstand des Trägervereins unter der Führung von Olaf Nehls, Rainer Wiegard und Joachim Krämer einer nach dem anderen hinausgejagt.

Die hierzu notwendige, politische Unterstützung kam von der CDU unter der Führung von Herrn Matthias Steinbuck. Manche der beteiligten Personen kannten sich unter anderem auch durch Ihre Mitgliedschaft im Rotary Club.

Shai Sinai

Auf dem Papier besteht der Vorstand des Trägervereins aus zehn Personen, der geschäftsführende Teil aus vier, der vordergründlich aktive Teil aus drei. Wiederholt wurden Sitzungen so terminiert, dass die Bürgermeisterin nicht teilnehmen konnte. Darüber hinaus ist der Ausdrucksstil, in dem der Vorstand mit der Verwaltung kommuniziert, unmissverständlich.

Es war ein trauriger Tag, als kurz vor Weihnachten die letzte Vorstellung im „Cinema Paradiso“ lief. An dieser Stelle noch einmal recht herzlichen Dank an Herrn Jansen für viele Jahre hervorragendes Kinoprogramm. Heute wachten wir auf und der Satz von Detlef Buck „Wenn etwas weg ist, ist es weg“, ist für uns wahr geworden. Nun hat Bargteheide kein Kino mehr.

Ich frage alle Beteiligten: War es wirklich so schwierig, Herrn Jansen noch bis 2020 weiter machen zu lassen?

Hans-Peter Jansen übergab den Vorführraum, ohne den Projektor

Oft wurde berichtet, der Grund dafür läge darin, Herr Jansen habe versäumt, seinen Vertrag fristgerecht zu verlängern. Aber kaum einer hat sich mit der Frage beschäftigt, warum er das tat. Herr Nehls, vielleicht können Sie als Vorsitzender des Trägervereins uns in diesem Punkt helfen? Haben Sie wohl eine Idee, warum er das nicht getan hat? In dem Vertrag des Trägervereins mit der Stadt ist festgehalten, dass Sie „(…) insbesondere für die Koordination (…) und die gepflegte Zusammenarbeit aller Pächter (…)“ zuständig sind.

Ich wünschte mir, Sie hätten einfach Ihre vertraglich vereinbarte Aufgabe erledigt. Stattdessen aber versuchen Sie unablässig Ihre Machtposition im Kleinen Theater zu festigen. Dieses Verhalten ist für mich unakzeptabel. So geht man mit Menschen nicht um.

(Wenn Sie sich für den Kinobetrieb bewerben, (…) dann können Sie nicht gleichzeitig verlangen beim Entwerfen der Interessenbekundungsverfahren und Auswahlverfahren teilzunehmen.) Man nennt es Interessenkonflikt. Das wäre so als wenn jemand der im Sozialausschuss sitzt, gleichzeitig Altersheime betreibt.

Nun frage ich Sie, warum tun Sie es und was haben Sie davon? Ist es wirklich die Kultur, die Ihnen am Herzen liegt oder eher die dazugehörige Immobilie? Wenn die Absichten und das Ziel des Trägervereins so sauber sind wie behauptet, so wurden sie (…) damit unsichtbar.

Zu oft habe ich gehört und gelesen, dass es „keine Kunst“ sei ein Kino zu betreiben und dass Herr Jansen „niemand Besonderes“ wäre. Nun bin ich sehr gespannt, wer uns Kinogängern eine vergleichbare Alternative zum „Cinema Paradiso“ anbietet, und in welcher Form.

Zum Schluss habe ich folgende Fragen an Politik, Kultur AG und Stadtverwaltung:

  • Wer bezahlt den scheinbar fehlenden Projektor und was kostet er?
  • Wer trüge das finanzielle Risiko, wenn das Kino fortan unwirtschaftlich geführt würde?“
  • -(leicht gekürzt)

1 Kommentar

  1. Der fehlende Projektor ist ein Skandal. Ich bitte Bargteheide aktuell noch einmal die Berichte aus dem Jahr 2013 zu veröffentlichen. Damals wurde ausführlich berichtet wie die Finanzierung dieses Projektors im Gesamtwert von 81.000 Euro (inclusive Peripherie) abgewickelt wurde. Es wäre ein echter Knaller wenn die Stadt den Zuschuss von fast 40.000 Euro ohne Eigentumssicherung überwiesen hätte. Das ganze sollte mal von einem richtigen Juristen geprüft werden.

    Wundern würde mich gar nichts. Es wurden ja auch 600.000 Euro für Planungskosten die von privaten Personen veranlasst wurdenm, übernommen. Wir haben es ja ! Geld ohne Ende.

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