Bargteheide – Allein an den Schulen in Bargteheide werden große Mengen Papier verbraucht. Hauptsächlich für Kopien summiert sich der Verbrauch auf 17 000 Blatt im Jahr. Pro Schüler*in und Schultag sind das 4,2 Blatt Papier. Insgesamt werden pro Jahr 4,5 Millionen Kopien gezogen, nur ein Viertel davon wird beidseitig bedruckt. Hinzu kommen die Kosten der Kopierer für Betriebsstrom, ihre Abschreibung und den Toner.
Mit drei kopierfreien Tagen versuchten die Schulen jetzt gegenzusteuern. Gleichzeitig wurde das Thema auch im Unterricht behandelt. Es ist das erste Gemeinschaftsprojekt aller sieben Schulen in der Stadt. Die Idee entstand in der Konferenz des Leitungsteams an der Dietrich-Bonhoeffer-Schule.
„Der Energieverbrauch für Kopierer und die Papierherstellung beläuft sich auf 82 000 Kilowattstunden Strom im Jahr“, erklärte Klimamanagerin Ulrike Lenz bei der Präsentation des Projekts im Ratssaal. Dabei entstünden 21 000 Kilogramm CO2. Hinzu kämen noch fast 17 Tonnen Holzverbrauch, der auch bei der Produktion von Recycling-Papier anfällt und 347 000 Liter Wasserverbrauch.
Die Zahlen hat der IT-Verbund Stormarn ermittelt. Allein mit dem Stromverbrauch der Kopierer wären über 10 000 Waschgänge mit einer Temperatur von 60 Grad möglich. Die Kopierkosten für die Stadt belaufen sich auf knapp 29 000 Euro im Jahr.
Die Schüler haben sich für ein Einsparziel von 24 Prozent eingesetzt, also von einem Blatt Papier pro Tag und Schüler*in eingesetzt. Das könnte schon durch mehr doppelseitige Kopien erreicht werden. Auch der verstärkte Einsatz von so genannten Elmo-Kameras könnte die Papierflut mindern. Dabei handelt es sich um moderne Projektionsgeräte, die die bekannten Overhead-Projektoren abgelöst haben.
Auch die vorhandenen Tafeln könnten stärker genutzt werden, schlug eine Schülerin vor. Klausuren könnten auf Doppelseiten geschrieben werden, so ein anderer Vorschlag: „Denn die Hefte bleiben am Ende des Schuljahrs oft noch halbleer.“ Der Verzicht aufs Kopieren habe keine großen Einschränkungen bewirkt, so Nils Bollenberg: „Der Schulbetrieb lief relativ gut weiter.“
Papier ist inzwischen zum größten Abfallproblem an den Schulen geworden. Am Kopernikus-Gymnasium wurde die Menge eines Tages berechnet. Danach fielen 16 Kilogramm Restmüll und sieben Kilo Plastikabfälle an, aber 21 Kilo Altpapier an. „Das
Bürgermeisterin Birte Kruse-Gobrecht betont die Symbolkraft der Aktion: „Schon kleine Einsparungen können längerfristig etwas bewirken.“ In jedem Fall seien die Schüler jetzt zu Botschaftern für die künftige Papiervermeidung und eine Sensibilisierung für das Problem geworden.