Bargteheide – Die Diskussion über die Windkraft hat Bargteheide noch einmal erreicht. Diesmal geht es aber nicht um Riesenanlagen wie vor einigen Jahren. Bäckermeister Andreas Wittmaack möchte ein Kleinwindrad errichten, um mehr ökologischen Strom für seine Maschinen und Elektrofahrzeuge zu produzieren. Sein Bauantrag wurde jetzt im Ausschuss für Planung und Verkehr behandelt – und abgelehnt. Dafür wäre eine Änderung des Bebauungsplans erforderlich gewesen, der im Gebiet bisher eine maximale Höhe von 12,5 Metern für freistehende Masten vorsieht.
Die Mehrheit der vielen Besucher reagierte ablehnend, mitunter auch geräuschvoll. Unterschriften wurden an den Ausschuss überreicht, sowohl von den Gegnern wie den Befürwortern. „Ich habe viele Einwände von Bürgern erhalten“, sagte Klaus Mairhöfer (parteilos), „etliche davon waren fast wortgleich.“ Das Projekt sei aber innovativ und gut für die Stadt. Seit über zehn Jahren werde das Thema Windkraft in Bargteheide völlig überzogen diskutiert. „Die Diskussion über den Bürgerwindpark hat hier offenbar verbrannte Erde hinterlassen“, befürchtet auch Jürgen Weingärtner (SPD).
Das fand auch Dr. Klaus Witt (Grüne): „Jeder fossile Brennstoff erzeugt Abgase und Wärme. Für den Klimaschutz wäre dieses Projekt ein innovativer Weg.“ Fraktionskollegin Dr. Ruth Kastner pflichtete bei: „Es ist ein Pionierprojekt und im Gewerbegebiet gibt es nur ausnahmsweise Wohnungen.“
„Das wäre eine Ausnahme vom Bebauungsplan, andere könnten folgen, das müssen wir abwiegen“, argumentierte Sven Meding (CDU). „Es gibt keinen Konsens unter den Anwohnern“, so Gorch-Hannis la Baume (FDP). „Die Bedenken der Bürger sollten berücksichtigt werden“, sagte auch Martin Flaig (CDU).
Es geht um ein Kleinwindrad von 29,5 Metern Höhe der Nabenspitze, die Gondel mit dem Generator wird in etwa 20 Metern Höhe eingebaut. „Wir möchten dem ökologischen Gedanken Rechnung tragen und nicht profitieren“, sagt Wittmaack, der noch nicht aufgeben möchte. Viele Tatsachen seien in der Diskussion vermischt worden, Halbwahrheiten verbreitet worden. „Wir werden jetzt in die Öffentlichkeit gehen“, kündigt er an.
Am Ende stimmten sieben Vertreter von CDU, FDP und WfB gegen den Antrag, fünf Grüne und SPD-Vertreter dafür. „Auch ihre Ablehnung des Projekts ist ein Signal für die Öffentlichkeit“, resümierte Thomas Fischer (Grüne).
