Bahnhof wird 2023 umgebaut

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Bargteheide – Nach Gesprächen der Bargteheider Stadtverwaltung mit der Deutschen Bahn kristallisieren sich einige Zukunftsperspektiven für den Bahnhof heraus. Danach sollen die Bahngleise im Jahr 2023 umgebaut werden. Mit einem regulären Betrieb der geplanten S-Bahn 4 wird mit dem Fahrplanwechsel 2024 gerechnet, also im Dezember in gut fünf Jahren. Die Regionalbahnlinie wird dann eingestellt.

Nach den derzeitigen Plänen wird die S 4 das Gleis auf der Ostseite nutzen. Der dortige Bahnsteig wird auf eine Höhe von 96 Zentimetern gebracht und etwa 2,50 Meter breit sein. Wetterhäuschen sollen die Passagiere schützen. Für die neue Anbindung möchte die Bahn eine Fläche von der Stadt erwerben. Damit wird ein barrierefreier Zugang möglich. Auch die Schranken fallen weg, der Zugang zur S-Bahn ist dann nur durch die bestehende Unterführung möglich. Die Fahrradstellplätze auf der Ostseite werden verlegt, die Kosten übernimmt die Bahn.

Der Mittelbahnsteig fällt weg und wird zurückgebaut. Das Gleis 1 auf der Westseite erhält einen auf 76 Zentimeter erhöhten Bahnsteig. Mehr ist hier wegen der Lademaße für Güterzüge nicht möglich. Auch hier sind Überdachungen vorgesehen.

In den Hauptverkehrszeiten ist ein 20-Minutentakt von Bargteheide nach Hamburg und zurück vorgesehen. Die Fahrzeit bis zum Hamburger Hauptbahnhof wird sich um rund sechs Minuten verlängern. Richtung Bad Oldesloe bleibt es beim Stundentakt.  Während der Bauphase ist mit Beeinträchtigungen zu rechnen, weil der Verkehr weiterhin rollen wird. Die DB Netz AG will sich bemühen, diese Einschränkungen so gering wie möglich zu halten. Deshalb wird gegebenenfalls nachts, am Wochenende und in den Schulferien gebaut. Die Bahn hat auch eine schalltechnische Untersuchung angekündigt.

Die Wiederöffnung des ehemals beschrankten Bahnübergangs zum Hammoorer Weg lehnt die Bahn ab. „Das ist nicht genehmigungsfähig“, sagt Stadtsprecher Alexander Wagner. Diese zeitlich begrenzte Lösung hatten einige Kommunalpolitiker vorgeschlagen, weil im Jahr 2023 auch die Bahnbrücke über die Lohe erneuert wird. Damit würde es nur noch eine Ost-West-Verbindung in der Stadt geben. Während der Instandsetzung der Brücke vor zwei Jahren hatte es aus dem gleichen Grund ein mittleres Verkehrschaos gegeben.

4 Kommentare

  1. Die angedachte Lösung des einzigen Zugangs zum Bahnsteig über eine Rampe ist für Menschen mit Behinderungen wirklich sehr ärgerlich! In der Tat gibt es noch eine ganze Reihe ungeklärter Fragen zum Thema Barrierefreiheit. Haben die Rampen zur Unterführung an keiner Stelle mehr als die gesetzlich vorgeschriebenen 6% Steigung? Der Bahnsteig selbst soll nur die Mindestbreite von 2,50 m erhalten. Ein Rollstuhlfahrer benötigt aber in jedem Fall den nach DIN vorgeschriebenen Wendekreis von 1,50 m VOR jedem Eingangsbereich. Wenn die S4 über zuggebundene Rampen verfügt, wird es eng. Ein Ein- und Ausstieg ist dann überall dort unmöglich, wo andere Gegenstände wie Wetterschutz, Fahrplanvitrinen oder Müllcontainer auf dem Bahnsteig stehen.

  2. Selbst wenn die Rampen zur Unterführung die gesetzlich vorgeschriebenen 6% Steigung nicht überschreiten, ist der Weg zum Bahnsteig für Menschen mit Behinderungen sehr weit. Rollstuhlfahrer würden dafür gesunde Begleitpersonen benötigen, die sie die Rampen rauf und runter schieben. Damit ist eine selbständige Nutzung des Bahnhofs und eine gleichberechtigte Teilhabe am Leben der S3-NutzerInnen praktisch ausgeschlossen. Die Diskriminierung der Menschen mit Behinderungen geht damit weiter! Wurde die Arbeitsgruppe für die Beteiligung von Menschen mit Behinderung der Stadt Bargteheide und der Kreisbehindertenbeauftragte bei den Planungen beteiligt und mit eingebunden?

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