Die Auseinandersetzung in der EU zur Aufnahme von Flüchtlingen, die über das Mittelmeer nach Europa kommen, beherrschte auch in diesem Sommer erneut die Schlagzeilen. Spektakuläre Aktionen wie durch die Kapitänin der Sea-Watch 3, Carola Rackete, die 53 Migranten aus Seenot rettete und gegen den Widerstand der Italienischen Behörden nach Lampedusa brachte, sind Ergebnis der Zerstrittenheit in der EU in der Frage einer gemeinsamen Migrationspolitik.
Wie kann eine solidarische und verantwortungsvolle Politik der Mitgliedsstaaten für Migranten aussehen, die in der EU Zuflucht suchen? Das Dublin-Abkommen hat die Probleme an die Ränder der EU verlagert und erweist sich als nicht tragfähig. Abschottung unter dem Vorzeichen „Sicherung der Außengrenzen“ sowie die zunehmende Tendenz der Mitgliedsstaaten, innereuropäische Grenzen wieder einzusetzen, können alleine keine europäische Perspektive sein. Und mittlerweile ist auch erkannt worden, dass die Bekämpfung der Fluchtursachen mit wirtschaftlichen Mitteln und Entwicklungshilfegeldern allein nicht zu regeln ist.
Die Reihe „Politik in der Remise“ setzt die Vortragsreihe „Europa in der Krise“ mit dem Thema „Flüchtlingsbewegung nach Europa“ mit Rebecca Harms als Referentin fort. Als Rebecca Harms, die ehemalige Fraktionsvorsitzende der Grünen im Europäischen Parlament und engagierte Europapolitikerin, wird ihre Positionen zur Diskussion stellen wird. Sie wirft in ihrem Vortrag einen kritischen Blick auf die Politik der Europäischen Union. Wie sieht ein Europäisches Einwanderungsgesetz aus, das durch die Mitgliedsstaaten getragen wird?
Welche Anstrengungen sind erforderlich, um zu einer gemeinsamen Politik in Europa in dieser Frage zu kommen?
Zum Vortrag von Rebecca Harms mit anschließender Diskussion lädt das Kulturzentrum Marstall am Mittwoch, 25.September, 19:30h in den Marstall, Lübecker Straße 8 ein.
Die Veranstaltungsreihe wird durch die Zeitstiftung Ebelin und Gerd Bucerius unterstützt.
