Kirchenmauerwerk wird saniert

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Bargteheide – Das mit Abstand älteste Gebäude der Stadt erhält jetzt eine weitere Verjüngungskur. Es geht um das Mauerwerk der Bargteheider Kirche. Schadhafte Ziegel werden darin ausgetauscht. „Der älteste Teil stammt aus der Zeit von 1250 bis 1260“, erklärt Architektin Christine Johannsen. Damals wurden vor allem Feldsteine verwendet, die in der letzten Eiszeit von den Gletschern auf die Felder in der Umgebung transportiert wurden. Auf der Nordseite sind sie noch gut zu erkennen.

Architektin Christine Johannsen, Dr. Martin Ernst (Kirchengemeinderat), Pastor Tim Ströver, Florian Blömer (Nordwestlotto) und Johannes Schindler (Stiftung Denkmalschutz).

In diesem Bereich wurden die Fugen neu verputzt. Um die meist runden Steine zu fixieren, verwendete man im Mittelalter Hochbrandgips. „Der ist hart wie Beton, solange keine Feuchtigkeit eintritt“, sagt Johannsen. Und das soll durch die Arbeiten verhindert werden. Zweites Problem ist der Verpressmörtel, der bei späteren Renovierungen verwendet wurde. Beide Substanzen reagieren aber miteinander, wenn sie feucht werden. „Dann geht das auf wie ein Kuchen“, sagt die Architektin.

Seit Ende Mai werden jetzt die Schäden beseitigt. Verwitterte Ziegel werden ausgestemmt und ersetzt, entstandene Hohlräume werden verfüllt. Nach Rücksprache mit dem Kirchenhistoriker Holger Reimers geht die Arbeit behutsam voran, um das historische Ensemble zu erhalten. Nur leicht verwitterte Ziegel bleiben vorerst erhalten. „Die können bei der nächsten Renovierung in etwa 40 Jahren ersetzt werden“, sagt die Architektin.

Sie verwendet dafür handgefertigte Ziegel, die pro Stück etwa 3 bis 4 Euro kosten. Formsteine kosten sogar 35 Euro. Insgesamt rechnet die Kirchengemeinde mit Kosten von 289 000 Euro. „Wir finanzieren das mit Eigenmitteln und Spenden“, sagt Pastor Tim Ströver. vom Bauausschuss deer Kirchengemeinde. Da kam die Spende der Deutschen Stiftung Denkmalschutz sehr gelegen. 20 000 Euro haben die Stiftung und das Nordwestlotto dafür zur Verfügung gestellt.

Die dreischiffige Hallenkirche hat etwa 100 Jahre nach Baubeginn ihren Turm erhalten. Das heutige Aussehen stammt aus dem Jahr 1817, als Kirche klassizistisch umgebaut wurde. In den Neunzigern wurde ihr Dachstuhl saniert, 2002 wurden Süd- und Ostfassade saniert. Dort wurden Stahlanker eingezogen, um die Mauern zu stabilisieren. „Seitdem hat es keine neuen Risse gegeben“, sagt Johannsen. Mit Abschluss der Arbeiten rechnet Ströver Ende November.


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