Das KunstHaus am Schüberg in Ammersbek, eine Einrichtung des Ev. Luth. Kirchenkreises Hamburg-Ost, lädt ein zur Kunstausstellungseröffnung
„im Lichte des Tapirs“ von Florian Pelka
am Sonntag, 03.11.2019 um 11.30 Uhr.
Der Künstler Florian Pelka ist in der Lage, sich am Strand der Bilderflut aufzuhalten, sei es um gewaltige Szenen oder auch nur triviales Treibgut unserer aktuellen Zeit visuell zu montieren, mit den Mitteln der Malerei synergetisch zu arrangieren, emblematisch zu verdichten. Diese Malerei kann uns eine Betrachtungsweise mitgeben in den Alltag als ein Gefühl der fortwährenden Möglichkeit zur Gestaltung.
Herr Hannes Langbein, Direktor der St. Matthäus Stiftung Berlin wird mit Künstler Florian Pelka gemeinsam in die Ausstellung einführen.
Welches Tapir? Wir kennen dieses scheue Tier wohl kaum aus der Begegnung in der Natur. Wir kennen es noch weniger aus dem ikonografischen Inventar europäischer Kunstgeschichte. Von Deutungen und Symbolik unberücksichtigt, stapft es wieder in den tiefen Wald aus dem es kommt. Im Lichte kann hier allenfalls im Zwielicht sein. Was erwartet uns in der Malerei von Florian Pelka?
Im Wald der Motive und Malweisen, dem Versteckspiel von Metaphern und barer Materialästhetik ist uns die Begegnung mit Widersprüchen gewiss. Es eröffnen sich stets Erzählstränge – auf Lichtungen tritt das Thema eines Bildes urplötzlich hervor oder steht und wartet geduldig auf den suchenden Betrachter. So wird z.B. das Bild Tapirkönigin seinem Titel durchaus gerecht, indem wir unschwer eine aufrechte, in sich ruhende, leise lächelnde Frauengestalt ausmachen können, die mit ihrem Kopfschmuck eine Insigne ihrer Macht tragen mag. Doch die Verbindung mit einem Tapir ist kaum dazu angetan, uns von ihrer Herrschaftlichkeit zu überzeugen. Ein Tapir, bestimmt kein Totemtier der Schönheit, verrätselt eher wieder die Macht der majestätischen Ausstrahlung.
Doch das ist ein Gewinn. Wir stehen nicht vor einem grotesken Aufeinanderprallen völlig disparater Motive, die, plakativ vorgetragen, uns in postmoderner Beliebigkeit hinterlassen. Schon längst ist unser Auge auf ganz andere Spuren gestoßen. Der Kopfschmuck dieser Königin windet sich selbst mit großen Schwüngen aus einer eindeutig zuweisbaren Begrifflichkeit heraus in das Bildgeschehen. Ebenso hat sich das Tapir scheinbar aufgelöst in dem abstrakten Bildzentrum, das von flüssigen Verläufen, gestäubter Farbe, ja geworfenem Material dominiert wird. Hier regiert die Malerei. Wie gut, dieser poetischen Aufhebung aller Widersprüche gefolgt zu sein.
Ausstellungszeitraum: 03.11.2019 – 01.10.2020
Öffnungszeiten: täglich 10.00 – 17.00 Uhr
Sonn- und Feiertags: 10- 14 Uhr
Kaffeebar, Skulpturenpark ganzjährig geöffnet