Die Strategien der Neuen Rechten

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Bargteheide – Warum werden rechtsextremistische Einstellungen wieder attraktiver? Einige Erklärungen dafür lieferte jetzt das Beratungsteam gegen Rechtsxtremismus in Bargteheide. Die Szene hat sich modernisiert. Dumpfe Parolen wie von der NPD ziehen heute weniger. Stattdessen gibt es heute Lifestyle-Magazine im flotten Bild, Rap-Musik oder Influencerseiten im Internet.

Das Netzwerk der Neuen Rechten

Bewegungen wie die Identitären zählen nur wenige Hundert Mitglieder, erzielen mit ihren Aktionen aber Beachtung. Sie fordern zum Beispiel „sichere Grenzen“ und grenzen damit alles „Andere“ aus. Rechtsextremismus hat immer eine Ideologie der Ungleichheit. „Wir“ oder zumindest „Ich“ sind halt immer besser als alle die Andersfarbigen oder irgendwie Andersartigen. Wobei das eigentliche Wir völlig im Nebel bleibt, aus dem heraus es auch konstruiert wird. Es bedeutet nur, sich über andere Menschen  zu erheben.

Auf intellektueller Ebene arbeiten auch rechte Publizisten wie Götz Kubitschek mit seinem „Institut für Staatspolitik“ oder Publikationen wie die „Junge Welt“ und machen Gedankren rechter Vordenker wie Ernst Jünger oder Carl Schmitt populär. Die Verbindungen reichen aber auch bis zu Magazinen wie „Compact“, die auch Verschwörungs- und Esoteriktheorien wie die der „Reichsbürger“ verbreiten.

Und hinter diesen Bestrebungen steht auch immer wieder die AfD. Klammheimlich vernetzt oft noch, denn es gibt einen Unvereinbarkeitsbeschluss zu den Identitären. Der wird möglicherweise aber auf dem kommenden Parteitag der AfD aufgehoben. Auch die personellen Verflechtungen zu anderen Rechtsextremisten sind oft eng.

Eines haben die Rechts-Fans jedenfalls schon erreicht. Weder die Referenten noch ein Anwalt der Nebenklage im NSU-Prezess vor einiger Zeit wollten sich für einen Bericht fotografieren lassen oder ihre Namen veröffentlicht zu sehen. Damit haben die Rechten schon ein Ziel erreicht. Es herrscht schon lange die Angst vor ihnen…

Das Beratungsteam wurde vom Antirassistischen Bündnis eingeladen. Ein Anlass dafür waren die rechtsextremistischen Schmiereien in mehreren Städten und Gemeinden zu Jahresbeginn, auch in Bargteheide und die jüngsten Vorfälle in Sülfeld.

Das Beratungsteam wird von der AWO getragen und unter anderem vom Bundesfamilienministerium gefördert. Es ist telefonisch unter 0451/7988418 zu erreichen, per E-Mail unter luebeck@rbt-sh.de. Schwerpunkte sind die Stärkung der Zivilgesellschaft und der demokratischen Kultur. Dazu gehören auch Fortbildungen und Info-Veranstaltungen.

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