Ammersbek. Januar 1945 in der Stadt Rastenburg/Ostpreußen. Es war Nacht. Die eisige Kälte von circa minus 26 Grad Celsius ließ mich nach einer Wärmequelle Ausschau halten. Meine Mutter, meine drei Brüder und meine Großmutter harrten auf dem Fluchtwagen aus. Während der Flucht gab es kein Anhalten, auch nicht in der Nacht. So beginnt die Erzählung des damals 10-jährigen Siegfried Michalzik, der auf der Flucht von Ostpreußen nach Stormarn seine Familie verliert.
Der Ammersbeker Siegfried Michalzik ist ein optimistischer und dankbarer Mensch, hat seinen Weg gefunden, mit seiner Geschichte klar zu kommen. Dennoch ist im wichtig, das erlebte als Zeitzeuge weiterzugeben. „Als Herr Michalzik mir von der Idee eines Vortrages zu seiner Geschichte erzählte, war ich gleich begeistert“, sagt Ammersbeks Bürgermeister Horst Ansén. Er bot spontan an, eine Veranstaltung als Gemeinde zu organisieren. Geschichte von Zeitzeugen zu hören ist wertvoll und durch nichts zu ersetzen, sagt Ammersbeks Bürgermeister. Gesagt – getan: Am Sonntag, 02.Februar 2020 berichtet der damals zehnjährige von seiner Flucht: 1000 Kilometer zu Fuß, ohne seine Familie. Das erlebte wird Herr Michalzik mit Unterstützung des Ammersbeker Archivs auch mit Bildern untermalen. Die Veranstaltung beginnt um 15:00 Uhr im Ammersbeker Dorfgemeinschaftshaus (Am Gutshof), der Eintritt ist frei.