Wie geht es eigentlich der Landwirtschaft?

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Bargteheides Landwirte bleiben gelassen

Erneut langanhaltende Trockenheit und jetzt auch noch Corona. Landwirte haben es derzeit nicht leicht. Dabei sind gerade sie in Krisenzeiten besonders wichtig.

Wie aus einer Leitlinie des Bundeslandwirtschaftsministeriums hervorgeht, sind landwirtschaftliche Betriebe einschließlich Tierhaltung und Direktvermarktung als Teil der der Kritischen Infrastruktur (KRITIS) eingestuft worden.

Die laut Aussagen vieler Meteorologen bevorstehende erneute Dürre bereitet eingen Landwirten schon jetzt Sorgen.

Matthias Görtz, einer von sechs Vollerwerbslandwirten in Bargteheide, sieht die Lage jedoch entspannt und glaubt den Vorhersagen nicht so recht. „Die Natur setzt andere Zeichen“, meint der Milchviehalter. Er erwarte eher einen nassen Sommer. Dennoch stellen die Umstände die Bauern vor neue Herausforderungen. Sorge bereitet ihnen vor allem, dass einer ihrer Mitarbeiter an Covid 9 erkranken könnte. Hier müssen Notfallpläne erstellt werden, denn von Kurzarbeit ist in der Branche keine Rede. Gerade jetzt nicht. Der März und April sind durch Aussaat und Bodenbearbeitung in der Landwirtschaft besonders arbeitsreiche Monate.

Trotz allem bleibt Matthias Görtz gelassen. Für Kollegen, die immer nur klagen hat er wenig Verständnis. Auf die durch den Klimawandel entstandenen Trockenperioden könne man sich einstellen, meint der Landwirt. Er selbst reagiere, indem er vermehrt Getreidesorten wie zum Beispiel Roggen anbaut. Alte Sorten seinen ebenfalls resistenter gegen Trockenheit. Auch über den Anbau von Hafer habe er bereits nachgedacht. „Die Verbraucher kaufen vermehrt Hafermilch“, erklärt der Landwirt. „Dadurch tut sich auch ein neuer Markt auf. Warum also sollen wir darauf nicht reagieren?“

Die Milchpreise drohen allerdings wieder einmal zu sinken. Durch die Exportbeschränkungen werde viel weniger Milchpulver ins Ausland geliefert. Das drücke auf den Preis. Auch bei der Tierproduktion läuft es momentan nicht ganz rund. Durch die Schließung der Gastronomie ist der Absatz stark eingebrochen. Besonders mit Rindfleisch sei kaum noch etwas zu verdienen.

Gut ist die Lage für Direktvermarkter wie Hauke Ruge. Er betreibt am Bargteheider Stadtrand einen Bio-Milchviehbetrieb mit eigenem Hofladen. Auch Eier und Kartoffeln kann man dort bekommen. Trotz der 320 Hühner seien die Eier zurzeit jedoch häufig ausverkauft. Hauke Ruge erklärt sich das so: „Durch Corona sind die Menschen gezwungen, mehr zuhause zu sein. Was sonst in der Kantine verspeist wurde, wird nun selbst gekocht. Vielleicht kommen die Verbraucher auf den Geschmack und wissen gesunde, lokal produzierte Lebensmittel wieder mehr zu schätzen.“

Ähnliches hört man von Uwe Schreiber vom Gut Wulksfelde. „Mit der Lieferung unserer Biokisten kommen wir kaum hinterher. Die Nachfrage ist so groß, dass wir schon Kunden ablehnen mussten.“

Vielleicht hält sich ja dieser Trend und unseren Lebensmitteln wird auch nach der Krise wieder mehr Wertschätzung entgegengebracht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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