Über 3000 Bürger Ammersbeks waren innerhalb der letzten 10 Jahre in Initiativen gegen kommunalpolitische Vorhaben aktiv.
Nicht mit mir …?
Die Ammersbeker Kommunalpolitik wird derzeit von weniger als 50 Bürger*innen aktiv gestaltet.
Liebe Mitbürger*innen in Ammersbek und anderswo,
die persönliche Teilhabe an der politischen Gestaltung des Gemeinwesens ist zweifellos eine der größten Errungenschaften der letzten 150 Jahre. Wie bedeutsam sie ist, lässt sich leicht feststellen, wenn man mit Menschen in Kontakt kommt, die in ihren Heimatländern totalitärer Willkür ausgesetzt gewesen sind. Oder so etwas im Fernsehen verfolgt, wie gegenwärtig in Belorussland an den Wochenenden.
Ich persönlich habe Politik über den größten Teil meines Lebens gern anderen überlassen und war selbst in einigen Initiativen gegen Entscheide aktiv. Das Credo „Die machen ja doch, was sie wollen …“ hat auch bei mir seinen Einfluss hinterlassen.
Seit ich in der Unabhängigen Wählergemeinschaft Ammersbek (UWA) aktiv bin weiß ich jetzt immerhin, wie politische Entscheidungen wirklich zustande kommen und auf welcher Grundlage. Wer sich für die Gemeindevertretung oder einzelne Ausschüsse vereidigen lässt, erhält zu Beginn eine Reihe von Informationsmaterial, das man erst mal lesen wollen muss. Fällt mir selbst immer noch schwer, ehrlich gesagt. Aber im Kern zeigt es, dass Menschen vor uns sich viele Gedanken gemacht haben, wie sich der Willkürgedanke in der politischen Gestaltung unseres Gemeinwesens weitestmöglich reduzieren lässt. Auch wenn manch hiesige Initiative das ganz anders sehen mag.
Aber ist eigentlich bekannt, dass der Gemeindestatus von Ammersbek und anderswo daran geknüpft ist, dass politische Arbeit getan werden kann?
Wenn die Bevölkerungszahl von Ammersbek bald die 10.000 erreicht, hat dies zur Folge, dass mehr Wahlkreise für die Kommunalwahlen einzurichten sind als bisher, die dann ihrerseits auch mit den gegebenen Ressourcen der kandidierenden Parteien besetzt werden müssten. Was angesichts der derzeitigen Anzahl wohl fraglich würde. Die politische Verwaltung Ammersbeks müsste dann dem nächsthöheren Gremium übertragen werden, noch weiter weg vom Geschehen als man es uns mitunter schon nachsagt.
Kurzum, wir (und nicht nur die UWA) brauchen Euch und eure Bereitschaft, unsere schöne Gemeinde selbst zu gestalten. Ihr müsst keine Experten für Baurecht, Soziales, Umwelt oder Finanzen sein. Ihr müsst die Hintergründe von gewichtigen Entscheidungen nicht ad hoc aus euren Ärmeln schütteln können. Unser Tun lebt auch vom Vertrauen miteinander. Wichtig ist, dass Ihr eure Interessen aktiv einbringen wollt und dafür an drei bis vier Tagen eines Monats bereits seid, eure Zeit dafür einzubringen, die sich zweifellos auch anders gestalten ließe. Aber wenn Ihr es für Ammersbek tut, tut Ihr es am Ende auch für Euch und eine Zukunft, die wir so lebenswert wie möglich selbst gestalten können.
Oliver Mende
(04532) 5 03 50 07
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