Stabile Psyche in der Krise

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7-Punkte-Ratgeber für langfristig stabile Psyche während Corona-Krise

Erneute Einschränkungen funktionieren als Katalysator für Winterblues. Die erneuten Einschränkungen zur Eindämmung des Corona-Virus bedeuten eine besonders massive Belastung für die seelische Gesundheit, denn sie funktionieren wie ein Katalysator
für saisonal abhängige Depressionen, im Volksmund häufig auch als Winterblues bezeichnet.

„In den Wintermonaten leiden nicht wenige Menschen unter einem Stimmungstief – sei es, weil neue Aufgaben, Vorsätze oder Veränderungen Stress auslösen oder einfach, weil die dunkle Jahreszeit und schlechtes Wetter bedrückend auf die Psyche wirken. Daher sind die erneuten Einschränkungen aus psychosozialer Sicht besonders schwerwiegend, denn sie verstärken diese Tendenz: Soziale Isolation,das Gefühl von Unsicherheit und Angst sorgen für Stress. Und andauernder Stress begünstigt psychische Erkrankungen.“ erläutert Prof. Dr.Matthias Lemke, Ärztlicher Direktor undGeschäftsführer der Heinrich Sengelmann Kliniken. Corona-Entfremdungssyndrom und Perspektivlosigkeit.
Zweitens wirkt sich die zeitliche Dauer als Einflussfaktor zunehmend negativ auf das seelische Gleichgewicht aus. So ist zu beobachten, dass das Corona Entfremdungssyndrom die Menschen im Zeitverlauf zunehmend belastet: Insbesondere ältere, aber auch junge Menschen leiden unter Vereinsamung aufgrund der Kontaktbeschränkungen.

Die Tatsache, dass das Ende der Corona-Krise bislang nicht abzusehen ist, kann ein Gefühl von Ohnmacht und Perspektivlosigkeit auslösen. „Trotz aller gesellschaftlicher Bemühungen und einer Phase der Einschränkung und des Verzichts erreichen die Infektionszahlen täglich neue Höchststände. Das erzeugt großen Frust und ein Gefühl von Machtlosigkeit. Das Nervenkostüm wird merklich dünner“, so Prof. Lemke.

Widerstandsfähigkeit der Psyche trainieren

Eine stabile Psyche und mentale Stärke sind daher momentan besonders wichtig; nicht zuletzt, weil schwer abzusehen ist, wie lange die Ausnahmesituation andauern wird, betont Lemke: „Genau wie der Körper braucht auch die Seele ein Abwehrsystem. Dieses wird als Resilienz bezeichnet. Wie das Immunsystem auch muss es sich entwickeln, anpassen, gepflegt und trainiert werden. Vielen Menschen ist heute bewusst, dass sie auf ihren Körper achten und diesen trainieren sollten, um eine bessere Lebensqualität zu erreichen, sich gut zu fühlen und erfüllt älter zu werden. Genauso sollte auch die Seele trainiert werden, um möglichst resilient, also widerstandsfähig zu sein.“
7-Punkte-Ratgeber mit Tipps für erfolgreichen Umgang mit der Ausnahmesituation
Prof. Lemke und das Team der Heinrich Sengelmann Kliniken haben einen 7-Punkte-Ratgeber zusammengestellt mit Empfehlungen, wie diese herausfordernde Zeit gut bewältigt werden kann.

1. Tagesstruktur
– Achten Sie auf einen geregelten Tagesablauf, der Ihnen Klarheit und Selbstbestimmtheit vermittelt.
-Behalten Sie nach Möglichkeit Ihren gewohnten Arbeits- und Schlafrhythmus bei und planen Sie Ihre Tagesstruktur im Voraus. Ergänzen Sie Ihre Routinen um Aktivitäten und Gewohnheiten, die Ihnen guttun und zum körperlichen und seelischen Wohlbefinden beitragen können (z.B. gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf, Dinge, die Ihnen Spaß machen). Die aktive Gestaltung beugt dem
Gefühl von Hilflosigkeit vor und gibt Ihnen eine gewisse Kontrolle über die aktuelle
Ausnahmesituation.
2. Bewegung & Sport
-Sport hat nachweislich einen erheblichen positiven Effekt auf unser seelisches Wohlbefinden; bereits bei leichter sportlicher Betätigung werden die Glückshormone Serotonin und Dopamin ausgeschüttet. Integrieren Sie Bewegungseinheiten fest in Ihren Tagesablauf – entweder mit einem ausgedehnten Spaziergang oder einer Sporteinheit zuhause. Im Internet finden Sie zahlreiche, z.T. kostenlose, virtuelle Trainingspläne.
3. Bewusster Medienkonsum
-Kontrollieren Sie bewusst Ihre Nutzung von sozialen Medien, Gaming-Angeboten und Streamingdiensten und setzen Sie sich klare Grenzen. Um sich über die aktuellen Entwicklungen informiert zu halten, nutzen Sie nur vertrauenswürdige Informationsquellen wie etwa Hinweise des Bundesgesundheitsministeriums, des Robert Koch-Instituts oder der Weltgesundheitsorganisation.
Vermeiden Sie exzessiven Medienkonsum. Konzentrieren Sie sich stattdessen vermehrt auf Aktivitäten, die Ihnen fernab digitaler Medien Freude bereiten. Lesen Sie zum Beispiel ein Buch, hören Sie Ihre Lieblingsmusik oder widmen Sie sich einem neuen Projekt.
4. Sozialer Austausch

Als soziales Wesen ist der Mensch auf den Kontakt mit anderen Menschen angewiesen; eine andauernde soziale Isolation stellt eine große psychische Belastung dar. Halten Sie daher gerade in dieser Zeit aktiv Kontakt mit Freunden und Familie, z.B. mittels Videotelefonie oder per Telefon. Sprechen Sie dabei auch Ihre aktuellen Gefühle und Ihren Gemütszustand an; ein offener Austausch kann dabei helfen, negative Gedanken abzuwenden und die positiven Dinge wieder stärker
wahrzunehmen.

5. Neue Projekte
Mitunter kann eine Krise auch dazu beitragen, einen Wandel einzuleiten, Veränderungen anzustoßen und das eigene Leben stärker an den persönlichen Bedürfnissen und Interessen auszurichten. Widmen Sie sich neuen Projekten, für die Ihnen bislang die Zeit gefehlt hat oder investieren Sie mehr Zeit in Ihre liebsten Freizeitbeschäftigungen. Auch das Erledigen von aufgeschobenen Aufgaben löst
das positive Gefühle aus, etwas geschafft zu haben.
6. Entspannungsübungen
In anhaltenden Stresssituationen helfen Achtsamkeits- und Entspannungsübungen dabei, sich zu fokussieren, zur Ruhe zu kommen und vielleicht sogar eine hilfreiche Distanz zu aktuell nicht veränderbaren Umständen zu gewinnen. Oftmals reicht eine kurze Auszeit mit Meditation oder Yoga, um aufgestaute Anspannungen abzubauen. Verschiedene Atemtechniken können zudem den Puls senken und meditativ wirken.
7. Gefühlswahrnehmung
Sorgen, Stress, Frust, Überforderung – in der derzeitigen Situation sind diese Gefühle keine Seltenheit. Doch wie geht man damit am besten um? Nehmen Sie zum einen Ihre negativen Gefühle bewusst wahr und akzeptieren diese als Reaktion auf die besonderen Umstände. Versuchen Sie jedoch auch, vermehrtem Grübeln gezielt entgegenzuwirken, indem Sie sich stattdessen auf Gedanken konzentrieren, die positive Gefühle auslösen. Verinnerlichen Sie den Fakt, dass die Situation zwar beängstigend ist, es sich jedoch nur um eine Phase handelt. Sich mit Freunden und
Angehörigen über die aktuelle Gefühlslage auszutauschen, kann ebenfalls entlastend wirken und eine negative Gedankenspirale abwenden. Professionelle Hilfe bei großer seelischer Belastung. Für Menschen mit psychischen Vorbelastungen ist der anhaltende Ausnahmezustand noch schwerer
zu bewältigen. Häufig sind sie stressempfindlicher und reagieren sensibler auf derartige Einschränkungen, oft mit verstärkter Angst, Panik oder Depressionen. Nicht zuletzt auch für die Beschäftigten im Gesundheitswesen, die nun schon seit geraumer Zeit an ihre Leistungsgrenzen gehen, bedeutet die Corona-Krise eine enorme psychische Belastung. Wenn Sie das Gefühl haben, Sorgen und Ängste nicht mehr allein bewältigen zu können, und eine große seelische Belastung verspüren, sollten Sie professionelle Hilfe suchen. Nehmen Sie erste Warnsignale erst, denn professionelle und schnelle Hilfe ist besonders in akuten Situationen äußerst wichtig.
Das Expertenteam der Heinrich Sengelmann Kliniken ist auch in Krisensituationen jederzeit telefonisch oder per E-Mail für Sie da. 04535 505-0, hsk@alsterdorf.de
In dringenden medizinischen Notfällen wenden Sie sich bitte unmittelbar an unsere
Notaufnahmestation: 04535 505-218.
Bitte wenden Sie sich bei Rückfragen an:
Dr. Gesa Prüne
Heinrich Sengelmann Kliniken
Unternehmenskommunikation
Telefon 045 35.50 53 86
gesa.pruene@hsk.alsterdorf.de
Regina Matheis
Heinrich Sengelmann Kliniken
Unternehmenskommunikation
Telefon 045 35.50 53 65
r.matheis@hsk.alsterdorf.de
Über die Heinrich Sengelmann Kliniken
Die Heinrich Sengelmann Kliniken gehören in der Metropolregion Hamburg zu den größten Anbietern im Bereich seelische Gesundheit, das heißt in Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik. Zu den Kliniken gehören das Heinrich Sengelmann Krankenhaus in Bargfeld-Stegen sowie vier Tageskliniken in Ahrensburg, Bargteheide, Reinbek und Hamburg Uhlenhorst. Neben den Affektiven Störungen, der Psychotherapie und Psychosomatik zählen ebenso die Krisenintervention, Psychosen, Gerontopsychiatrie und -psychotherapie sowie
die Suchtmedizin zu den Schwerpunkten des Behandlungsspektrums der Kliniken.
www.heinrich-sengelmann-kliniken.de

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