Einfach aus den App-Stores herunterladen und Selbsthilfe neu entdecken…
„Herzlich eingeladen sind Ratsuchende, Selbsthilfeaktive, Kolleg*innen, Mitarbeiter*innen der Organisationen des Sozial- und Gesundheitswesens sowie alle Interessierten und Unterstützer*innen. Mit dieser App können wir vielfältige datenschutzkonforme Interaktionen gestalten“, wünscht sich Martina Bartels, Leitung der Selbsthilfekontaktstelle in Stormarn und Administratorin der App.
Unter dem Motto „KIBIS Stormarn macht Mut und lädt ein…“ hat sie in den letzten Monaten die Selbsthilfe-App gestaltet und sich dabei immer an den Bedarfen und Wünschen der Selbsthilfeaktiven und Ratsuchenden im Kreis Stormarn orientiert.
Notfallkoffer immer dabei
Die Selbsthilfe-App als digitaler Lichtblick mit wichtigen Informationen immer aktuell auf dem Smartphone verfügbar bietet vom Notfallkoffer der Krisenhilfe über 40 Themen rund um Gesundheit und Familie mit mehr als 100 Selbsthilfeangeboten, diversen Chats, einem Veranstaltungskalender, Fortbildungsangeboten bis zum Online-Selbsthilfetreff für Corona-Betroffene und Angehörige und vieles mehr…
Datenschutz im Chat für Selbsthilfegruppen
Alle Selbsthilfeangebote haben die Möglichkeit einen eigenen Chat einzurichten, der nur für App-Nutzer*innen mit einem Profil über eine PIN zugänglich ist. Diese Chats bieten für die sensiblen Daten der Selbsthilfe eine datenschutzkonforme Alternative zu den öffentlichen Messanger-Diensten.
Selbsthilfe durch die Corona-Pandemie besonders betroffen
„Ich wollte möglichst schnell in diesen besonderen Zeiten allen Selbsthilfeaktiven und Ratsuchenden datenschutzkonforme Möglichkeiten zur Begegnung und zum Austausch bieten.
Niemand sollte alleine bleiben.“ Die Selbsthilfe lebt durch vertrauensvolle Kontakte, Gruppenangebote und Beratungen. Durch die Corona-Pandemie ist auch die Selbsthilfe besonders
betroffen, da diese persönlichen Begegnungen seit Frühjahr 2020 kaum mehr möglich sind und auch auf absehbare Zeit kaum sein möglich werden. Überdies gehören mehr als die
Hälfte der Selbsthilfeaktiven und Ratsuchenden selbst zur Hoch-Risikogruppe.
Warum sind wir auch digital unterwegs?
Die Nutzung digitaler Angebote war im letzten Jahr den meisten Selbsthilfeaktiven noch unbekannt. Digitalisierung in der Selbsthilfe war aber sofort notwendig. So begann sie schon im April 2020 Selbsthilfeaktive und auch Kolleg*innen aller Kontaktstellen in Schleswig-Holstein für datenschutzkonforme Videokonferenzen zu begeistern und schulen. Anfangs selbst noch kritisch sagt sie heute: „Eine wirklich tolle Möglichkeit der Begegnung und des Austausches. Besonders wichtig ist mir, dass niemand mit seinen Erkrankungen, Sorgen und Fragen allein bleibt.“ Mehr als 50 Videotreffen organisierte sie für KIBIS Stormarn im letzten Jahr. „Sogar eine Weihnachtsfeier haben wir online veranstaltet. Für unsere Gäste im Alter zwischen 25-78 Jahren war es die erste Online-Weihnachtsfeier ihres Lebens. Alle brachten sich mit Geschichten zum Schmunzeln, musikalischen Beiträgen, Videos, und kleinen Anekdoten zu den mitgebrachten Keksen ein. Knuspernd und sichtlich berührt verabschiedeten wir uns dankbar für dieses Jahr, in dem wir gesund geblieben waren und hofften darauf, dass wir uns digital und endlich wieder persönlich gesund und munter im nächsten Jahr wiedersehen…
„Es war für uns alle auch die einzige Weihnachfeier im Jahr 2020…“
Digitalisierung darf auch in der Selbsthilfe zur Selbstverständlichkeit werden. Blicken wir in eine Zukunft mit immer neuen Herausforderungen, ist es wichtiger denn je, dass Selbsthilfeaktive und Professionelle digitale Kompetenzen entwickeln, um auch weiterhin ihr besonderes Engagement zu zeigen. Nur gemeinsam können wir eine interessante und lebendige Selbsthilfe mit digitalen und persönlichen Angeboten zu gestalten. Wir freuen uns sehr, dass Digitalisierung zunehmend in die wertvolle Arbeit der Selbsthilfeaktiven einfließt und die Nutzung datenschutzkonforme Videotreffen sowie Selbsthilfe-Apps immer selbstverständlicher werden.
Herzlich willkommen in der digitalen Welt…