Neue Strategie zum Erhalt der biologischen Vielfalt im Land

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Umweltminister Jan Philipp Albrecht legt Eckpunkte für eine Biodiversitätsstrategie für Schleswig-Holstein vor: „Um die biologische Vielfalt zu sichern, brauchen wir eine echte Trendumkehr. Eine neue Biodiversitätsstrategie soll den Weg für das kommende Jahrzehnt weisen.“

KIEL. Umweltminister Jan Philipp Albrecht hat heute erste Eckpunkte einer neuen Strategie zum Erhalt der biologischen Vielfalt im Land vorgestellt. Ziel ist es, den Rückgang der biologischen Vielfalt zu stoppen, eine Trendumkehr einzuleiten und Umweltressourcen effizient zu schützen.

„Jeden Tag stirbt ein Stück Natur in unserem wunderschönen Bundesland. Die Vielfalt der Arten schwindet, die Zahl der Insekten geht zurück. Um die biologische Vielfalt zu sichern, brauchen wir eine echte Trendumkehr. Eine neue Biodiversitätsstrategie soll dabei den Weg für das kommende Jahrzehnt weisen“, sagte Albrecht. Das Problem sei akut: Derzeit sind nach Angaben der Fachbehörden 48 Prozent der Tier- und Pflanzenarten des Landes in den Roten Listen der gefährdeten Arten aufgeführt, Tendenz steigend

Im Mittelpunkt der Strategie stehen der Erhalt und die Entwicklung der Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Für die typischen, schleswig-holsteinischen Landschaften wie z. B. die Küsten, Moore, Heiden und Gewässer werden Ziele und Maßnahmen beschrieben und vor allem deren Vernetzung vorangetrieben. Dabei werden unter anderem durch die Renaturierung von Mooren und die Entwicklung von Wäldern positive Effekte auch für den Klimaschutz erbracht.

Ein wichtiges Element der Biodiversitätsstrategie ist die Entwicklung einer ausgeprägten grün-blauen Infrastruktur. Im Land zwischen den Meeren mit den prägenden Küsten sowie ausgedehnten Seen- und Fließgewässerlandschaften müsse der Begriff der grünen Infrastruktur um die blaue Infrastruktur erweitert werden, so Albrecht: „Wir brauchen leistungsstarke ökologische Verbundsysteme von der Küste über landwirtschaftlich genutzte Flächen und natürliche Landschaften bis hin zu den urbanen Räumen. Ziel ist es, auf 30 Prozent der Landesfläche einen guten ökologischen Zustand zu etablieren.“

Dabei sollen bis 2030 mindestens 15 Prozent der Landesfläche als Schutzgebiets- und Biotopsverbundsystem wirken können. Zwei Prozent der Landesfläche sollen als Wildnisgebiete einer weitgehend eigendynamischen und ungestörten Entwicklung überlassen werden.

„Um Biodiversität zu schützen, müssen die naturnahen Lebensräume und gewachsenen Kulturlandschaften erhalten, Flächennutzungen extensiviert, Lebensräume renaturiert und vernetzt sowie die anhaltende Flächeninanspruchnahme durch Siedlung und Verkehr reduziert werden“, so Albrecht. Um diese Prozesse noch stärker in Gang zu setzen und langfristig zu verankern, brauche es die richtigen politischen Rahmenbedingungen, finanzielle Anreize, die gesellschaftliche Begleitung und auch eine Bildungsinitiative zur Biodiversität – vom frühkindlichen bis zum universitären Bereich als Investition für die Zukunft.

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