Bargteheide – Der Bebauungsplan für einen Neubau des Famila-Marktes steht morgen auf der Tagesordnung der Bargteheider Stadtvertretung. Im Ausschuss für Planung und Verkehr gab es dafür zuletzt eine breite Mehrheit, nur die Grünen lehnten das Projekt ab. Zunächst müsse das Einzelhandelskonzept fertig sein, ist ihr Argument. Sie befürchten negative Auswirkungen auf den Einzelhandel in der Innenstadt. Deshalb haben sie das Thema jetzt auf die Tagesordnung der Stadtvertretung gesetzt.
Die CIMA-Gutachter halten diese Gefahr für gering. Sie prognostizierten in ihrer Analyse einen Kaufkraftverlust von 5,8 Prozent für die Innenstadt. Der Wettbewerbsdruck werde dort zwar steigen, Betriebsaufgaben können aber ausgeschlossen werden, heißt es darin. Der Handel im sonstigen Stadtgebiet müsse mit Mindereinnahmen von 1,9 Prozent rechnen, das Umland sei gar nicht betroffen.
Ein Einzelhandelskonzept liegt bisher nur als Entwurf vor, der ausgelegt ist. Der Ausschuss für Planung und Verkehr hat entschieden, dass zusätzlich die Wurth, der Ostteil der Jersbeker Straße und der sie verbindende Teil der Alten Landstraße zusätzlich ins Planungsgebiet aufgenommen werden.
Der Nordteil des Famila-Grundstücks soll insgesamt 6000 Quadratmetern Verkaufsfläche aufweisen. 4100 Quadratmeter für den Markt inklusive einer Mall von 500 Quadratmetern im Vorkassenbereich, dazu kommen zwei Fachmärkte, einer für Möbel, Betten und Matratzen und einer für den Tierbedarf. Im Südlichen Drittel der Fläche gibt es Platz für Gewerbebetriebe. Das Hauptgebäude soll ein Gründach erhalten und ohne Geschossvorgabe bis 15 Meter hoch sein. Fürs Zentrum relevante Randsortimente werden auf zehn Prozent des Angebots begrenzt.
Geplant ist auch eine gemeinsame Resolution aller Fraktionen in der Stadtvertretung. Darin wird die Deutsche Bahn aufgefordert, den zusätzlichen Güterverkehr nach Fertigstellung der Beltquerung nicht durch die Stadt zu leiten. Die Zahl von Schwergüterzügen werde von 36 am Tag auf 120 steigen, entsprechend lauter wäre es dann in Bargteheide. Stattdessen sollten die Güter von Lübeck über Schwerin durch Mecklenburg-Vorpommern nach Süden und weiter über Berlin nach Osten transportiert werden.
Für den Freibadbetrieb fehlt noch die endgültige Baugenehmigung. „Auch mit der Unteren Forstbehörde sind wir noch im Gespräch“, so Bürgermeisterin Birte Kruse-Gobrecht. Nach Planungsstand soll es zum 21. Juni eröffnet werden, noch unter provisorischen Bedingungen. So werden die Duschen und Sanitärräume noch nicht benutzbar sein.
Für den Bau des Reststücks der Westumgehung ist eine neue Untersuchung des Fledermausbestands an der geplanten Trasse erforderlich. „Sie wird von Mai bis September ausgeführt“, sagt die Bürgermeisterin. Noch in diesem Jahr könnten dann die Ergebnisse voraussichtlich bei der Planfeststellungsbehörde eingereicht werden.
Auch die Abwasser- und Regenwassergebühren werden voraussichtlich im kommenden Jahr steigen. Nach der aktuellen Kalkulation werden dann 2,25 Euro statt 2,00 Euro für den Kubikmeter Schmutzwasser fällig. Bei Regenwasser steigt die Gebühr von 9,50 auf 10,75 Euro pro angefangene Grundstücksgröße von je 25 Quadratmeter. „Etwaige Überschüsse werden dabei für die Kunden berücksichtigt“, sagt die Bürgermeisterin.
Die Sitzung der Stadtvertretung in der Sporthalle der Dietrich-Bonhoeffer-Schule beginnt heute um 19 Uhr. Bis zu 20 Besucher sind zugelassen, sie müssen sich vor Beginn testen lassen und sollten sich deshalb schon eine Stunde zuvor anmelden. Der Test dauert 15 Minuten.
Bu: Das künftige Betriebsgebäude des Freibads ist bereits überdacht, der Innenausbau hat begonnen. Mit der Fertigstellung ist allerdings frühestens im August zu rechnen.