24.7.21 – 10 Uhr vom Balkon der Stadtbücherei Ahrensburg
Kommenden Samstag wird der „Vater der Hamburger Bluesszene“ Abi Wallenstein ein Konzert von Balkon der Stadtbücherei Ahrensburg geben. Platzreservierungen sind nicht notwendig und das Zuhören ist coronakonform möglich und kostenfrei. Bei etlichen Anlässen hat Abi Wallenstein in Ahrensburg sein Publikum mitgerissen und viele Generationen zum Blues bekehrt. Seine charakteristische Stimme wird sicher so manchen in bester Erinnerung bleiben. Die Besucher des Wochenmarkts dürfen sich auf ein Konzert vom Feinsten freuen. Bei schlechtem Wetter kann die Veranstaltung abgesagt werden.
Ryan Donohue stimmte am vergangenen Samstag mit seinen Fingerpicking-Läufen die Zuhörer*innen von derselben Stelle auf besten Blues ein. Spätestens bei „Forget about you“ von Bobby Womack war bei vielen der Rhythmus im Blut. Er wird sicher nicht das letzte Mal in Ahrensburg gewesen sein. Ein weiterer gegenseitiger Austausch unter den Musiker*innen liegt auch ihm am Herzen. Geradezu nahe liegend ist für ihn eine gemeinsame Session mit André Closius, der sehr ähnliches Fingerpicking für grandiose Klänge vom Balkon der Stadtbücherei einsetzt.
Lebenslauf Abi Wallenstein
ABI WALLENSTEIN ist mittlerweile zu einer festen Größe in der europäischen Bluesszene geworden. Seit den frühen 60ern ist er als Solist, Bandleader und als Partner von so bekannten Musikern wie AXEL ZWINGENBERGER, VINCE WEBER oder INGA RUMPF on the road. Kaum einer der Blues-Interpreten der 60er bis zu den 90er Jahren in den deutschsprachigen Ländern spielt den Blues so authentisch wie der „Vater der Hamburger Bluesszene“.
„Seine Pickings, sein Verständnis für unaufdringliche Dramatik und seine tiefe Liebe zu dem, was er tut, machen Wallenstein zu einem, der nicht an seiner Musik verschleißt“. (Manuel Weber, Kieler Nachrichten, 12/2002)
ABI WALLENSTEIN sammelte erste musikalische Erfahrungen in Nordrhein-Westfalen. Sein musikalischer Urknall war zum einen der TWO NINETEEN BLUES im Musikunterricht zum anderen der Film über den englischen Elvis THE TOMMY STEEL STORY. Damit ist eine Rhythm and Bluessaite ins Swingen gekommen, die bis heute in ihm weiter vibriert. Damals musste sofort eine Gitarre her. Skiffle Music, traditional Jazzbands und dann die Hinwendung zum Rock, zu den frühen Stones, Yardbirds und Pretty Things.
Mitte der 60 er Jahre zog er nach Hamburg und spielte zunächst allein auf der 12-saitigen Gitarre im Danny’s Pan, Jazzhouse und im legendären Onkel Pö. Dann kamen Mundharmonika (TINY HAGEN) und Keyboards (PETER URBAN) hinzu, und bald begann er, in Rhythm & Blues Formationen u.a. mit GOTTFRIED BÖTTGER und VINCE WEBER zu spielen. Zu Beginn der 80er Jahre dann die ABI WALLENSTEIN BAND, eine Rock and Soul Formation. Daneben die BAD NEWS REUNION mit Westcoast Rock. Zugleich aber auch immer Soloauftritte mit Country Blues.
Über die Jahre hat ABI WALLENSTEIN einen unnachahmlichen Gitarrenstil entwickelt, der von rhythmischen Bassläufen und gleichzeitig gespielten Akkorden und Melodielinien gezeichnet wird. Sein scheinbar einfaches Spiel erweist sich bei näherem Zuhören als komplex und vielschichtig, mit einem swingenden Groove, der mühelos die übliche Rhythmusgruppe von Bass und Schlagzeug ersetzt.
Obwohl es zu den peinlichsten Klischees gehören kann, die Stimme eines weißen Sängers als „schwarz“ zu bezeichnen, singt Abi den Blues mit einer Selbstverständlichkeit und Unaffektiertheit, die total überzeugend ist, und die, zusammen mit seiner souveränen Bühnenpräsenz, innerhalb von kürzester Zeit jedes Publikumsherz erobert. Wenn er nicht auf Tournee ist, betrachtet Abi die Straße als sein „persönliches Testfeld und betreibt da sein Konditionstraining“, schreibt Uli Lemke in den Liner Notes zu Abi’s CD „Blues Avenue“. Als vermutlich einziger namhafter europäischer Bluesmusiker sucht er dort immer wieder den unmittelbaren Kontakt zum Publikum auf der „härtesten Bühne der Welt“.