Über 90 Veranstaltungen stellten die Kinderrechte in den Mittelpunkt
Zwei Wochen lang fanden vom 13. bis 26. September die 21. Stormarner Kindertage statt und setzten wieder ein Zeichen für mehr Kinderfreundlichkeit und -gerechtigkeit im Kreis Stormarn. Nachdem die Kindertage im letzten Jahr wegen der Corona-Pandemie ausfallen mussten, fanden in diesem Jahr wieder über 90 Veranstaltungen in vielen Städten und Kommunen des Kreises statt. Das sind annähernd so viele Angebote wie vor der Pandemie und damit sind die Kindertage die größte Veranstaltungsreihe zu den Kinderrechten bundesweit.
Das Fazit der Veranstalterinnen und Veranstalter aus Kitas, Sportvereinen, Schulen und anderen Stormarner Organisationen fällt dabei sehr positiv aus. Viele betonten, wie wichtig es gewesen wäre, wieder ein Zeichen für die Kinder zu setzen und ihre Interessen in den Mittelpunkt zu stellen. Die Rückmeldungen zeigen, dass zahlreiche Veranstaltungen sehr gut besucht waren, gerade wenn es um Spiel- und Sportangebote ging, die im vergangenen Jahr kaum stattfinden konnten.
„Wir freuen uns, dass die Stormarner Kindertage in diesem Jahr wieder so vielfältig und bunt ausgefallen sind wie vor Corona“, betont Stephanie Wohlers, Geschäftsführerin des Kinderschutzbundes Stormarn. „Das ist nur möglich, weil sich viele Menschen gemeinsam für die Kinder ins Zeug gelegt haben. Das sind Mitarbeitende der Träger der Kinder- und Jugendhilfe in Stormarn, aber auch Engagierte in Sportvereinen, Kitas, Schulen, aus Organisationen sowie Privatleute. Diese bunte Mischung macht den Charme der Kindertage aus.“
Als Auftaktveranstaltung lud der Kinderschutzbund zusammen mit dem Schirmherrn der Stormarner Kindertage, Kreispräsident Hans-Werner Harmuth, zwei Schulklassen der Stadtschule in Bad Oldesloe ins Kultur- und Bildungszentrum (KuB) ein, um eine virtuelle Kinderrechteausstellung anzuschauen. Auf den Tablets der Kinder zeigten sich ganz verschiedene virtuelle Kunstwerke, die jeweils ein Kinderrecht zum Thema hatten.
Das Familienzentrum in Barsbüttel blieb sehr flexibel in der Planung und konnte dann ein Angebot für Eltern zum Thema Schlaf „live“ anbieten, das sehr gut besucht war. Das zweite Angebot zum Thema Ernährung fand dann online statt und konnte auch von Eltern aus anderen Kommunen wahrgenommen werden. Hier zeigte sich der große Vorteil der neuen digitalen Austauschmöglichkeiten.
In Trittau stellte sich der Bürgermeister wieder den Fragen von kleinen und großen Kindern und diskutierte mit ihnen. Die vom Familienzentrum organisierte Familienrallye war mit knapp 100 Teilnehmenden ein voller Erfolg: zwei Stunden lang bastelten, zählten, kletterten Familien zusammen und Eltern genossen diese gemeinsame Aktion mit ihren Kindern.
Für Kinder und Eltern aus Bad Oldesloe gab es in diesem Jahr vielfältige Angebote, u.a. Spielplatzangebote des Mehrgenerationenhauses Oase, Kurse für Kinder der Beruflichen Schulen, ein Vortrag von Dr. Jan-Uwe Rogge im KuB und ein schönes Familienfest des Jugendzentrums (Juze) mit Bühnenprogramm auf dem Exer.
Ein großer Erfolg war das Inklusive Sportfest „Sport, Spiel und Spaß für ALLE“ des WSV Tangstedt mit dem Kreissportverband Stormarn: mehr als 150 Kinder kamen auf den Sportplatz, sammelten fleißig Stempel für die verschiedenen Übungen und erhielten eine Urkunde. Die Sportjugend Schleswig-Holstein war mit ihrer Fit&Fun-Tour dabei, Kinder konnten Tauziehen, einen Rolli- und Balance-Parcour absolvieren, Stelzenlauf machen und noch vieles mehr.
In Bargteheide versammelten sich Kinder auf der Kircheninsel und hängten dort ihre Beiträge zu den Kinderrechten auf. Umrahmt von unzähligen bunten Handabdrücken feierten Kinder und Eltern so den Weltkindertag und tauschten sich über die Kinderrechte aus.
In diesem Jahr gab es auch mehrere neue Formate, die von den Organisatoren erdacht wurden, um coronakonforme Veranstaltungen durchzuführen, z.B. das Picknickdecken-Konzert im Barsbütteler Akku, eine Fahrradtour zu den Kinderrechten sowie eine Anzahl von digitalen Angeboten, z.B. vom Kreisjugendring, vom Kreis Stormarn oder dem Familienzentrum Barsbüttel.
Der Kreisjugendring erdachte ein völlig neues Format und brachte die Direktkandidaten und –kandidatinnen der verschiedenen Wahlkreise zusammen und organisierte mit ihnen eine Diskussionsrunde im Jugendgästehaus Lütjensee, die vom Offenen Kanal Kiel professionell auf Zoom gesendet wurde. An dieser Zoom-Konferenz nahmen dann Schulklassen teil, die ihre Fragen stellen und mit den Politikern und Politikerinnen diskutieren konnten. An einer Diskussionsrunde nahmen 200 Schülerinnen und Schüler teil, an der zweiten sogar 500. Dabei stellten die Jugendlichen sehr spezifische Fragen zu E-Mobilität, Rentenpolitik, den Corona-Maßnahmen und befragten die Teilnehmenden eingehend.
Für die kleineren Kinder war auch das Elefanto-Spielmobil des Kinderschutzbundes Stormarn jeden Tag unterwegs, sogar am Wochenende. Denn die Nachfrage war groß, besondere Spielattraktionen auch in die kleineren Kommunen des Kreises zu holen. Neu dabei war die Mumba-Bahn, eine Riesen-Kugelbahn, die immer wieder neu zusammengesetzt werden kann. Mit dabei waren auch immer die Kinderrechte, mit denen sich die Kinder spielerisch beschäftigen konnten.
Der TSV Reinbek verknüpfte ein Kinderfest mit dem Musiker Florian Müller mit einer Veranstaltung zum Kinderschutz. Im „Ampelprojekt“ ging es um das Verhalten von Erwachsenen, insbesondere Trainer/innen und Betreuer/innen den Kindern und Jugendlichen gegenüber. Diese bestimmen selbst, wo ihre Toleranzgrenzen liegen. Die Farbe Grün steht dabei für Verhalten, das in Ordnung ist. Gelb steht für grenzwertiges und Rot für unerwünschtes Verhalten. In der Folge werden die Ergebnisse im gesamten Verein umgesetzt.
Die nächsten Stormarner Kindertage werden im kommenden Jahr vom 12. bis 25. September 2022 stattfinden.