Die S4 kommt: Bundesverwaltungsgericht weist alle Klagen ab.
Heute hat das Bundesverwaltungsgericht entschieden: Alle Klagen, die den ersten Abschnitt der neuen S4 betreffen, wurden abgewiesen. Das Gericht hat die Bestandskraft der Planungen und des Planfeststellungsbeschlusses bestätigt. Laut Entscheidung des Gerichts weißt der Planfeststellungsbeschluss keine Verfahrensfehler auf. Auch die Abwägung verschiedener Streckenvarianten ist rechtsfehlerfrei. Zudem wurde ein vorläufiges positives Gesamturteil in Bezug auf Naturschutzbelange getroffen, da “keine unüberwindbaren naturschutzrechtlichen Hindernisse bestehen”.
Weitere Ausführungen können Sie der Pressemitteilung des Bundesverwaltungsgerichts entnehmen.
Rund um die Planung und den Bau der S4 ist einiges los. Im Projekttagebuch berichten wir über die aktuellen Entwicklungen und Fortschritte des S4-Projekts.
https://www.s-bahn-4.de/projekttagebuch
Alles neu am Haltepunkt Kupfermühle
Der Ausbau der S4 (Ost) umfasst neben den drei Abschnitten auch einige Einzelmaßnahmen, aber nur zusammen entfalten sie die volle Wirkung für den Nahverkehr in der Region. In unserer Reihe „S4 EXTRA“ stellen wir einige konkrete Maßnahmen vor, die wir außerhalb der drei Bauabschnitte planen und umsetzen. Der erste Teil behandelte den Ausbau des Bahnhofs Bargteheide. Heute soll es um die Station Kupfermühle gehen.
Für die neue S4 bauen wir auf 17 Kilometern zwei neue Gleise und fünf zusätzliche Stationen in Hamburg und Schleswig-Holstein. Zudem optimieren und bauen wir sieben Bahnhöfe um. Hierzu zählt auch die Station Kupfermühle in Schleswig-Holstein.
Ein wichtiger Teil des Umbaus ist die Ausstattung beider Bahnsteige mit neuen Wetterschutz-Häuschen. Diese haben künftig eine Länge von 4,5 Meter sowie eine Breite von 1,5 Metern – die bisherigen Leichtbau-Wetterschutzhäuser werden damit ersetzt. Auch für Fahrgäste, die mit dem Rad anreisen, bietet der Ausbau der Station eine Innovation: Am Gleis 1 wird der bestehende Fahrradständer entfernt und ein neuer gebaut, der dann Platz für bis zu 16 Räder bietet – heute finden nur 12 Räder Platz. Dieser Fahrradständer befindet sich unter einem beleuchteten und gegen Vandalismus resistenten Wetterschutzhaus.
Außerdem verbessern wir die Barrierefreiheit an der Kupfermühle. Wir statten die Bahnsteige mit mobilen Rampen aus. Für Fahrgäste mit eingeschränkter Sehfähigkeit installiert die DB ein taktiles Bodenleitsystem. Die Idee hinter einem solchen System stammt ursprünglich aus Japan. Mithilfe eines von sehbehinderten Menschen häufig genutzten Gehstocks sollen spürbare Elemente auf dem Boden des Bahnsteigs erfasst werden. Dies können sowohl Leitstreifen in Form von länglichen Linien oder Aufmerksamkeitsfelder sein, die mit leichten Erhöhungen bspw. auf einen Fahrkartenautomaten oder ein Hindernis in der Umgebung hinweisen. Viele Bahnhöfe sind bereits mit solchen Systemen ausgestattet, nun folgt auch die Station Kupfermühle.
Der Haltepunkt umfasst aktuell zwei Bahnsteige mit einer Länge von 210 bzw. 185 Metern. Hiervon sind derzeit nur 65 bzw. 40 Meter mit Betonplatten befestigt. Diese Bahnsteige werden im Zuge der Bauarbeiten zurückgebaut. Damit künftig die volle Länge der Bahnsteige ausgenutzt wird, entstehen zwei neue Gleise mit einer Länge von 210 Metern und einer Höhe von 76 Zentimetern. Dies ermöglicht Fahrgästen einen besseren Ein- und Ausstieg.
Die Optimierung des Haltepunktes Kupfermühle soll fertig sein, ehe die neue S4 Hamburg und Schleswig-Holstein verbindet.
Lärm auf der Baustelle – Was wird zum Schutz der Anwohner:innen getan?
Wie werden Emissionen gemessen?
Auf einer Großbaustelle, wie bei der S4, kommt es unvermeidlich zu Lärm und Erschütterungen. Bevor die Bauarbeiten starten, erstellt die Bahn eine Lärmprognose inklusive der maximalen Schallausbreitung. Diese Prognose berücksichtigt die zum Einsatz kommenden Baumaschinen, die örtliche Bebauung und die Topografie. Zudem bewerten die Fachexperten die Art der Arbeiten und die Bauzeit.
Die Bahn prüft die Lautstärke: Finden lärmintensive Arbeiten auf der Baustelle statt, kontrollieren Experten vor Ort, dass die zuvor erstellten Prognosen eingehalten oder sogar unterschritten werden. Im Visier stehen dann zum Beispiel die Maschinen: Diese müssen mit den in der Prognose festgelegten Maschinen übereinstimmen. Alle Änderungen im Bauablauf oder der Technik müssen in der Prognose berücksichtigt werden.
Das „Mammut“ auf der Schiene
Die Planumsverbesserungsmaschine im Einsatz für die S4.
200 Meter lang und fast 800 Tonnen schwer – das „Mammut“ der Bahn-Baumaschinen war für die neue S4 im Einsatz. Das Ziel: Die Gleise der Strecke zwischen Hasselbrook und dem Bahnhof Wandsbek umverlegen. Die sogenannte „Planumsverbesserungsmaschine“ ist dabei ein echter Alrounder: Zentimeter um Zentimeter werden zuerst Schienen und Schwellen angehoben und der Schotter darunter ins Herz der Maschine befördert. In einem aufwändigen Verfahren wird der Schotter wiederaufbereitet und danach zurück ins Gleis gelegt. Damit die Schienen einen festen und sicheren Sitz haben, wird der Schotter zwischen den Schwellen wieder verdichtet.
Aber nicht nur das bestehende Gleis wurde umgebaut – auch die wichtigen Arbeiten an der Hammer Straße sind fertiggestellt. Auf der Brücke über die Hammer Straße wird künftig die S4 fahren. Dafür musste der Bereich erweitert werden. Mehrere Hundert Kubikmeter Beton wurden innerhalb von acht Stunden mit zwei Betonpumpen verbaut – auf dieser Unterkonstruktion verlaufen künftig die neuen S4-Gleise. Das Ergebnis ist bald zu sehen: Denn die Brücke wird demnächst von Ihrer Einhausung befreit.