Zum Volkstrauertag Erinnerung an Esther Bejarano

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Bargteheide – Vor gut 80 Jahren begann der Rassen- und Vernichtungskrieg der Nationalsozialisten gegen die damalige Sowjetunion. Der ist ein Thema für die Gestaltung des Volkstrauertags in Bargteheide. Zweites Thema ist die in diesem Jahr verstorbene Aktivistin Esther Bejarano, die sich gegen den immer wieder aufflammenden Rassismus in Deutschland eingesetzt hat. Die Auschwitz-Überlebende hat sich auch für die Freiheit und Brüderlichkeit aller Menschen engagiert.

Daran wird am Volkstrauertag am Sonntag, 14. November erinnert. Nach einem Gottesdienst ab 10 Uhr und einer danach folgenden Kranzniederlegung am Ehrenmal geht es an einen neuen Schauplatz. Diesmal ist das Eckhorst Gymnasium der Ort des Erinnerns und des Ausblicks. Dessen Schüler gestalten das Programm der Feierstunde mit. „Nie mehr schweigen, wenn Unrecht geschieht“ lautet das Motto.

Für Musik während der Feierstunde sorgt das Trio „Klezmonie“, das Totengedenken spricht Pastor Jochen Weber. Zum Thema hat die Schülerin Louise Kraus ein Gedicht verfasst. Die Arbeitsgruppe Bühnentechnik am Gymnasium organisiert die Veranstaltung.

„Wir sollten uns damit bewusst machen, dass der Frieden nicht vom Himmel fällt“, sagt Bürgermeisterin Birte Kruse-Gobrecht. Das Thema bleibe aktuell und gehe alle an. Bürgervorsteherin Cornelia Harmuth freut sich, dass die Schüler dafür begeistert wurden: Sie würdigte auch die Arbeit von Heidburg Behling, die sich über vier Jahrzehnte auch in der Arbeitsgruppe für Frieden und Versöhnung eingesetzt hat. Behling wird in der Feierstunde Texte von Esther Bejarano vortragen, mit der sie lange befreundet war. Sie wird auch selbst posthum in Videoaufzeichnungen mit Musik und Text zu Wort kommen.

Die Schüler haben sich im Religionsunterricht von Marion Schröter-Piehl zusammengefunden. „Sie sind begeistert über ihre Teilnahme“, sagt sie. In diesem Zusammenhang wurden auch die Themen Alltagsrassismus, Antisemitismus und Ausländerhass diskutiert.

Ein Vermächtnis von Esther Bejarano bleibt die Forderung, den 8. Mai zum Feiertag zu erheben, als Tag der Befreiung. An diesem 8. Mai 1945 endete die Hitler-Diktatur mit der Befreiung. Diesen Tag hatte schon Bundespräsident Richard von Weizsäcker als solchen proklamiert, sein Nachfolger Frank-Walter Steinmeier folgte dem am 8. Mai in seiner Rede in Karlshorst. Auch daraus wird ein Auszug dokumentiert.

 

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