Nie mehr schweigen, wenn Unrecht geschieht

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Es macht Mut, dass die Jugend sich mit der Vergangenheit beschäftigt. So geschehen heute im Eckhorst-Gymnasizum anlässlich des Volkstrauertags. Die Schüler*innen zitierten zu Beginn führende AfD-Politiker mit ihren menschenverachtenden Äußerungen und ihren Vernichtungsfantasien. Der Ungeist ist leider und ganz offensichtlich nicht Vergangenheit, der Schoß ist fruchtbar noch.

Bürgervorsteherin Cornelia Harmuth und Bürgermeisterin Birte Kruse-Gobrecht im Gedenken

Damit war der Bogen gespannt zum verbrecherischen Naziregime und seinem barbarischen Vernichtungs- und Rassenkrieg gegen die Völker Osteuropas. Denn das ist das beherrschende Thema des Volkstrauertags. Allein in der damaligen Sowjetunion kamen im Zweiten Weltkrieg über 27 Millionen Menschen ums Leben, mehr als die Hälfte davon waren Zivilisten. Auch Millionen Deutsche starben. Weitere Millionen verloren ihre Heimat.

Heidburg Behling erinnerte an Esther Bejarano, mit der sie freundschaftlich verbunden war

„Nie mehr schweigen, wenn Unrecht geschieht“, lautet das aktuelle Motto. Esther Bejarano hat nicht geschwiegen. Die Auschwitz-Überlebende hat sich viele Jahre gegen Rassimus, Ausgrenzung und für eine lebendige Demokratie eingesetzt. „Ihr seid nicht schuldig an dem, was damals geschehen ist“, hat sie den Jüngeren gesagt. „Aber ihr macht euch schuldig, wenn ihr nichts von der Geschichte wissen wollt.“ Ihr Vermächtnis bleibt der Wunsch, den 8. Mai zum Feiertag zu erheben. Denn er war für Deutschland ein Tag der Befreiung, wie es zuerst der Bundespräsident Richard von Weizsäcker erstmals offen aussprach.

Pastor Jochen Weber sprach das Totengedenken

Zuvor gab es die traditionelle Kranzniederlegung am Ehrenmal. Pastor Jochen Weber verlas wieder einige Namen von Bargteheidern, die im letzten Krieg oder in Gefangenschaft ihr oft noch junges Leben lassen mussten. Andere, wenige mussten auch sterben, weil sie im Widerstand gegen das Nazi-Regime waren und deshalb ermordet wurden.

Getrauert wird heute aber auch um die Opfer sinnloser Gewalt in den jüngeren Kriegen und Bürgerkriegen, durch Terrorismus und politische Verfolgung. Und immer wieder bleibt eine Ursache ein übersteigerter Nationalismus mit der Ideologie der Ungleichheit der Menschen.

1 Kommentar

  1. Diese Feier zum Volkstrauertag im Eckhorst war eine wirklich berührende Veranstaltung. Insbesondere den Schülerinnen und Schülern des Eckhorst Gymnasiums, die Leben und Geschichte von Esther Bejarano vorgetragen haben, und ihrer Mentorin sei Dank.
    Auch die vorgetragenen deutlichen und hässlichen Zitate Deutscher Politiker/innen lassen mich mehr als aufschrecken und um so mehr ist es positiv hervorzuheben, dass sich junge Menschen so intensiv mit der Thematik befassen und die Aufforderung von Esther Bejarano (Ihr macht euch schuldig wenn ihr nichts von der Geschichte wissen wollt) annehmen.

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