Pastor Jan Roßmanek sucht neue Herausforderungen

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Bargteheide – Er geht jetzt mit „zwei weinenden Augen“, wie er im Gemeindebrief der evangelisch-lutherischen Kirche in Bargteheide schrieb. „Fast 15 Jahre hier waren eine tolle Erfahrung, für mich war es eine gute Zeit“, sagt Pastor Jan Roßmanek. Doch er wechselt beruflich jetzt nach Hamburg. In Eimsbüttel wird er einem neuen Gremium angehören, das sich unter dem Arbeitstitel „Ritualagentur“ gegründet hat. Dieser wird sich noch ändern.

Und um Rituale wie Taufe, Hochzeit oder Begräbnis geht es dabei. Es sollen weitere, zeitgemäßere Formen dafür entwickelt werden. Sitz der Arbeitsgruppe ist die Apostelkirche in Hamburg-Eimsbüttel.

Pastor Jan Roßmanek packt die letzten Adventskoffer für die Schulkinder der ersten Klassen: „Dieser Unterricht wird mir fehlen.“

Am 3. Januar kommenden Jahres tritt er die Stelle an, seinen letzten Gottesdienst in Bargteheide feierte er am Heiligen Abend.

Trotz aller Wehmut hat der Pastor sichtlich auch Freude auf die neue Herausforderung. Wie schon in Bargteheide geht es ihm dabei auch um Innovationen für die Seelsorge. „Wir möchten unsere Angebote ausbauen und aktualisieren.“ So nutzten viele zahlende Kirchenmitglieder das christliche Begräbnis in der heutigen Form nicht mehr. „Das sind schon 50 Prozent der Kirchenmitglieder in Hamburg und in Schleswig-Holstein auch schon 30 Prozent.“

Roßmanek geht es um die Botschaft: mit dem Tod ist nicht alles zu Ende. „Ich möchte den Hoffnungshorizont stärken und Trost anbieten.“ Er möchte auch neue Orte erschließen, denkbar seien beispielsweise ein Muttertag auf dem Friedhof oder eine Trauung in der Kneipe.

Im neuen Team wirken vier Pastoren, ein Kirchenmusiker, eine Öffentlichkeitsarbeiterin und zwei Assistenzen mit. Das ist wenig im Vergleich zur Kirchengemeinde Bargteheide, die über 100 Mitarbeiter*innen zählt. Und ein Aufgabengebiet dieses Teams bleibt auch weiterhin die Region. „Der Kirchenkreis Hamburg Ost und West reicht bis nach Bargteheide und Eichede.“

In Bargteheide war Roßmanek zehn Jahre lang Vorsitzender des Kirchengemeinderats. Er hatte die Idee für die Himmlische Stadt der Kinder, ein Friedhof für nicht lebend geborene Kinder. Auch beim Aufbau des Gemeindezentrums „Wolke 3“ war er maßgeblich beteiligt: „Im Team haben wir dafür jeden einzelnen Wasserhahn ausgesucht.“

Er möchte in Bargteheide wohnen bleiben und weiterhin Fußball im TuS Fischbek spielen. Und Roßmanek bleibt optimistisch: „Nach der Pandemie werden für uns die goldenen Zwanzigerjahre beginnen.“

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