Landesregierung präsentiert Maßnahmen zum biologischen Klimaschutz

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Umweltminister Jan Philipp Albrecht: „Wir werden entwässerte Moore wiedervernässen, neue Naturwälder anlegen und zusätzliches Grünland entwickeln. Auf diese Weise wollen wir den Schutz des Klimas und der Biodiversität im Land miteinander verbinden.“

KIEL. Bis zum Jahr 2030 sollen pro Jahr über 700.000 Tonnen CO2-Äqivalente mit Hilfe von Naturschutzmaßnahmen eingespart werden, so hat es die Landesregierung Schleswig-Holsteins bereits im Jahr 2020 beschlossen. Im Rahmen einer Online-Veranstaltung präsentierte Schleswig-Holsteins Umweltminister Jan Philipp Albrecht heute die konkreten Maßnahmen des Programms zum biologischen Klimaschutz.

Der innovative Ansatz des biologischen Klimaschutzes sind die „Klimapunkte“. Dabei bemisst sich der Kaufpreis für Flächen nicht länger am landwirtschaftlichen Marktwert, sondern ausschließlich am konkreten CO2-Einsparpotenzial und damit am Potenzial für den Klimaschutz. Der private Flächeneigentümer tritt das Bewirtschaftungsrecht an die Stiftung Naturschutz als öffentlichen Träger ab und stimmt damit der Umsetzung von Vernässungsmaßnahmen auf seinen Flächen zu. Für die Flächeneigentümer wird hierdurch ein attraktives finanzielles Angebot geschaffen. Auch die Landwirtinnen und Landwirte werden mit einbezogen, indem im Rahmen des Programmes beispielsweise Vertragsnaturschutzangebote für nasse Formen der Landbewirtschaftung weiterentwickelt werden.

Anschließend diskutierten Expertinnen und Experten aus Naturschutz, Klimaschutz, Landwirtschaft und Politik über die Bedeutung des Programms für Schleswig-Holstein und seine Vorbildwirkung für Deutschland. An der Diskussion nahmen teil: Jan Philipp Albrecht – Umweltminister Schleswig-Holstein, Silvia Bender – Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Werner Schwarz – Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes, Jörg-Andreas Krüger – Präsident des Naturschutzbundes Deutschland, Prof. Dr. Josef Settele – Leiter des Departments Naturschutzforschung am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung sowie Ute Ojowski – geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein.

Im Mittelpunkt der Diskussion standen vor allem die möglichen Synergieffekte zwischen Klimaschutz und Biodiversität im Rahmen des Programms zum biologischen Klimaschutz.

Zudem forderte Umweltminister Jan Philipp Albrecht ein, dass das neue Bundes-Aktionsprogramm „Natürlicher Klimaschutz“ auch für die Flächenförderung im Sinne des biologischen Klimaschutzes zugunsten von Landwirtinnen und Landwirten genutzt werden könne. „Ich richte die eindringliche Bitte an den Bund sicherzustellen, dass die erheblichen Fördermittel des Bundes auch tatsächlich in der Fläche ankommen. Dafür biete ich meine Unterstützung an und hoffe, dass der Bund die Umsetzung des Programms in die Hände der Länder mit ihren bewährten regionalen Förderstrukturen legt“, so Albrecht.

 

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