Blick auf wilde Bienen zum internationalen Weltbienentag
Wolfsgefahr – Im vergangenen Jahr gab es im Ammersbeker Ortsteil Bünningstedt eine kleine Wolfspanik. Gerüchte über ein angefahrenes Reh, von dem nur noch Knochen übrig gewesen seien (was nicht wundert, denn auch Rabenkrähen und Rotmilane freuen sich über Fleisch von Kadavern) und einen angeblich angefallenen Hund waren aber nicht verifizierbar.
Die Vorsitzende des NABU Ammersbek, Petra Ludwig-Sidow, beruhigte besorgte Anrufer. Es sei zwar nicht unwahrscheinlich, dass ein Wolf Ammersbek durchquert, auf der Suche nach einem Revier oder einem Partner. „Eine Gefahr für die Menschen besteht aber nicht, eher eine für den Wolf“, da war sich Ludwig-Sidow sicher. Und prompt wurde sechs Wochen später ein überfahrener Wolf in Ahrensburg gemeldet. Kein Gerücht dagegen war die Meldung: „Bienenwölfe in Ammersbek!“. Die größte Bienenwolfkolonie Ammersbeks wurde nämlich ausgerechnet im belebtesten Bereich Lottbeks entdeckt, neben dem Parkplatz der Drogerie Flöß.
Der Bienenwolf ist eine Grabwespe, die einen kleinen Erdbau anlegt, eine erjagte Honigbiene hineinschleppt und ihre Eier in die tote Biene legt. 75 Löcher hat der Insektenexperte des NABU Ammersbek, Thomas Behrends, dort 2021 am Rande der kleinen Hecke gezählt.
An die wilden Verwandten denken
Zum Weltbienentag am 20. Mai erinnert der NABU Ammersbek an diese Wolfsmeldung der besonderen Art. Nicht nur Honigbienen, sondern mehr noch Wildbienen, wozu auch die Hummeln und Wespen zählen, sind für Mensch und Natur von überlebenswichtiger Bedeutung. In Ammersbek hat, wie überall in Europa, die Zahl der fliegenden Insekten in den letzten Jahren beträchtlich abgenommen. Deshalb ruft der NABU Ammersbek dazu auf, verstärkt im eigenen Garten etwas für Bienen und andere Insekten zu tun. Dabei ist das Einfachste, ein wenig gegen den Ordnungssinn anzukämpfen: Kleine wilde Ecken mit blühendem Unkraut, dickes Totholz, möglichst in besonnten Bereichen als
Brutplätze für Wildbienen, weniger exotische Baumarktpflanzen aus Asien oder Bereiche mit unbedecktem, sandigen Boden. Außerdem den Rasen nicht per Roboter ultrakurz halten, damit darin Klee oder Gänseblümchen blühen können und vor allem keine Schottergärten anlegen und nicht den halben Garten zupflastern.
Wenn man dann noch über Nacht das Licht am Haus und die Fassadenbeleuchtung löscht, hat man schon enorm viel für Fluginsekten getan.