Energiewendeminister Goldschmidt: Erfolge beim Netzausbau sind Bestätigung für den klaren Kurs der Landesregierung beim Netzausbau

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Bericht der Bundesnetzagentur zum Engpassmanagement

KIEL. Die abgeregelte und entschädigungspflichtige Strommenge von Erneuerbaren Energien-Anlagen (EE-Anlagen) an Land ging im Gesamtjahr 2021 in Schleswig-Holstein weiter stark zurück – auf nunmehr 1.356 GWh. Zusätzlich wurden im selben Jahr 500 GWh Wind Offshore mit Netzanbindung in Schleswig-Holstein abgeregelt. Damit hat sich das Abregelungsvolumen innerhalb von zwei Jahren mehr als halbiert.

Abregelungen von Strom aus Erneuerbaren Energien in Schleswig-Holstein:

 


Quelle: Bundesnetzagentur, Betreiber der Stromnetze in Schleswig-Holstein

„Das ist eine sehr gute Nachricht für die Energiewende im Norden. Unsere Erfolge beim Netzausbau sind klar zu erkennen. Im dritten Jahr in Folge sinkt die abgeregelte Strommenge. Jeder Meter gebaute Stromleitung beseitigt Netzengpässe und bringt unsere Energiewende weiter voran. Jede zusätzlich ins System gebrachte Kilowattstunde erneuerbarer Strom verringert unsere Abhängigkeit von fossilen Energieimporten“, freute sich Energiewende- und Klimaschutzminister Goldschmidt. „Die Erfolge beim Netzausbau seien auch durch den konstruktiven Austausch im Rahmen des Dialogs Stromnetz zwischen den Netzbetreibern, den Genehmigungsbehörden und den betroffenen Akteuren vor Ort erreicht worden. Ihnen gebühre ein besonderer Dank“, so Goldschmidt.

Die im Trend deutlich sinkenden Abregelungen in Schleswig-Holstein sind vor allem auf Fortschritte beim Netzausbau zurückzuführen – insbesondere im südlichen Dithmarschen durch den Ersatzneubau der 110-kV-Leitung, die Inbetriebnahme der Mittelachse und den Baufortschritt der Westküstenleitung. Der Trend ist umso bemerkenswerter, da in den vergangen zwölf Monaten weiterer Zubau von Erneuerbaren Energien-Anlagen stattgefunden hat. Auch das vergleichsweise schwache Windjahr hatte Einfluss auf die Zahlen. Ein Urteil des Bundesgerichtshofes, welches eine Entschädigung von Abregelungen infolge der Durchführung von Reparatur-, Instandhaltungs- oder Netzausbaumaßnahmen vorsieht, hat insgesamt nicht zu einem Anstieg der Maßnahmen im Engpassmanagement geführt.

Der Anteil von Schleswig-Holstein an den bundesweiten Abregelungen sinkt im Trend. Lag er 2020 erstmals unter 50%, waren es 2021 nur noch knapp 32%. Seit November 2020 sind die Abregelungen in Niedersachsen erstmals höher als in Schleswig-Holstein. Dies verdeutlicht den Handlungsdruck, dass der Netzausbau nun auch südlich der Elbe weiter vorangehen muss. Gemeinsam mit Niedersachsen und den Netzbetreibern setzt sich die Landesregierung für eine zügige Umsetzung der geplanten Gleichstrom-Erdkabel ein. Diese werden wesentlich zur Entlastung der bestehenden Freileitungstrassen insbesondere auch in Niedersachsen beitragen.

Für die kommenden Jahre ist ein erneuter Anstieg der Engpassmaßnahmen nicht auszuschließen. Das liegt in erster Linie am wieder ansteigenden Zubau erneuerbarer Erzeugungskapazitäten in Schleswig-Holstein: „Der Fokus muss nun vor allem auch auf den großen Stromautobahnen liegen. Allein SuedLink kann wie das berühmte Ziehen des Stöpsels in der Badewanne wirken. Durch dessen Inbetriebnahme werden auf einen Schlag erhebliche Mengen an Ökostrom aus unserem Netz ausgespeist. Wir unterstützen den Bund deshalb wo wir können, erwarten aber auch, dass alle Beteiligen in die Hände spucken und das Projekt prioritär umsetzen“, mahnte Goldschmidt weitere Bemühungen an. „Außerdem erwarte ich von der Bundesregierung, dass zeitnah Möglichkeiten zur Nutzung von Ökostrom vor dem Netzengpass geschaffen werden. Als Gunststandort für die Erzeugung Erneuerbarer Energien sind wir bereit, unseren Beitrag zur Energieversorgung der Bundesrepublik zu leisten. Wir erwarten dafür vom Bund aber einen Marktrahmen, der die Ansiedlung energieintensiver Betriebe beispielsweise zur Erzeugung und Verarbeitung von grünem Wasserstoff bei uns im Norden unterstützt. Die Unternehmen wissen längst, dass wir im Norden Energiewende können, nun muss der Bund dafür sorgen, dass hier auch die energierechtlichen Rahmenbedingungen vorteilhafter werden.“ so Goldschmidt.

Mit den zurückgehenden Abregelungen gehen auch die Entschädigungssummen zurück: Für das Jahr 2021 erwartet die Bundesnetzagentur Entschädigungsansprüche für Abregelungen in Schleswig-Holstein in Höhe von 238 Mio. €. Davon entfallen 138 Mio. € auf die Abregelung von Stromerzeugungsanlagen an Land und 100 Mio. € auf die Abregelung von Windenergie auf See. Die Entschädigungsansprüche an die Betreiber Erneuerbarer Energien-Anlagen sind damit trotz gestiegener Strompreise gegenüber dem Vorjahr erheblich gesunken; im Jahr 2020 betrugen sie noch 332 Mio. €.

 

Die aktuellen Berichte der Bundesnetzagentur zum Netzengpassmanagement finden Sie hier.

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