Wie ein Pianist die Pandemie für sich genutzt hat
108 Konzerte in einem Jahr – für Pianist Igor Levit bedeutet sein Leben vor allem eines – er muss es überstehen. Denn der außergewöhnliche Pianist steht ständig unter Strom, hat immer etwas zu tun und das nächste Projekt bereits auf dem Plan. Doch dann kommt Corona und auch sein Leben ändert sich von der einen Sekunde auf die andere. Levit muss einen Weg suchen – und findet letztendlich seine eigene künstlerische Unabhängigkeit. Das Kino im Kleinen Theater Bargteheide zeigt den Film am Di, 8. November, um 19.30 Uhr.
Über Monate hinweg hat Filmemacherin Regina Schilling Igor Levit bei Konzerten und Aufnahmen neuer Werke begleitet und dabei beleuchtet, wie die Musik in seinem Leben den Takt angibt. Levit wirkt ruhelos, geradezu gehetzt, tingelt er von einem Konzert zum nächsten und genehmigt sich dabei kaum Pausen. Das große politische Engagement des 1987 geborenen Künstlers, der im Alter von acht Jahren als jüdischer Einwanderer russischer Abstammung nach Deutschland kam, seinen Kampf gegen Antisemitismus, Rassismus und Ausgrenzung bildet der Film am Rande ab. Im Zentrum steht der Pianist. (SWR) Der biographische Dokumentarfilm bleibt dran, wenn Levit den Konzertsaal betritt – auch dann, wenn es gerade mal nicht so gut zu laufen scheint und Levit am Ende wie erschossen auf dem Boden des Aufnahmeraums liegt. Jedoch nur so lange, bis Covid alles auf einmal ausbremst. Fast 200 Konzerte müssen weltweit abgesagt werden. Und dann ist Levit einer der Ersten, der erfinderisch wird, während der Pandemie live streamt, und seine künstlerische Unabhängigkeit damit neu erfindet. 52 Hauskonzerte gibt er insgesamt – und nutzt dabei die Zeit, um sich vom Leistungsdruck zu lösen. Am Ende sehen wir, wie Levit ein Konzert für Umweltaktivisten im Dannenröder Wald spielt. Er ist ganz bei sich, ohne Furcht. „Igor Levit. No fear.“ ist ein Film, der weit mehr erzählt als nur die Erlebnisse eines Klassikstars. Der Regisseurin ist es gelungen, Igor Levit ganz nah zu kommen, nichts ist inszeniert – ein ungewöhnliches Porträt.“ (rbb)
„Igor Levit. No Fear.“, Di. 8.11., 19.30 Uhr.
Die Kinokarten sind zum Preis von 10 € bzw. 8 € ermäßigt an der Abendkasse ab 19:00 Uhr erhältlich. Kunden der Raiffeisenbank zahlen bei Vorlage ihrer Girocard jeweils 2 € weniger. Diese Summe trägt die Raiffeisenbank.
Platzreservierungen müssen nicht vorgenommen werden.