Maikundgebung in Bargteheide

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Bargteheide –Die Klimakrise war ein Thema in der Mairede in diesem Jahr. „Es gibt keinen Planeten B“, sagte der DBG-Kreisvorsitzende Joachim Sauer, „wir müssen dem Ruin unserer Erde entgegentreten.“ Er danke den Aktivisten von Fridays for Future für ihr Engagement, sie hätten das Thema Klimawandel erst ins breite Bewusstsein gerückt: „Ich grenze mich aber klar ab von den Klebeaktionen, sie spalten die Gesellschaft nur.“

Sauer erinnerte den 2. Mai 1933: „Vor 90 Jahren wurden die deutschen Gewerkschaftshäuser gestürmt. Damit nahm das Unheil für Deutschland weiter seinen Lauf.“ Eine Lehre aus der Zeit von Verfolgung und Unterdrückung sei die Schaffung von Einheitsgewerkschaften, sagte der DBG-Kreisvorsitzende während der Kundgebung zum 1. Mai in Bargteheide. Eine weitere Lehre aus der Geschichte sei, es dürfe keine Zusammenarbeit mit der rechtsextremistischen AfD geben.

Bei der Maidemonstration wurden mehr Teilnehmer gezählt als in den vergangenen Jahren. Auch die Initiative „Jugend für Jugend“ war diesmal dabei.

Die Tarifflucht vieler Arbeitgeber müsse unterbunden werden, sagte der Hauptredner Ole Drewes von der IG Metall: „Ein Tarifvertrag ist das beste Mittel gegen die Inflation.“ Ohne mehr Kaufkraft sei ein Aufschwung nicht möglich. Solidarität bedeute auch, dass sich die Ukraine verteidigen dürfe. „Zurückhaltung ist aber bei Waffenlieferungen und der Kriegsbegeisterung nötig.“

Auf Kreisebene will sich die Gewerkschaft nach der Kommunalwahl für bezahlbaren Wohnraum und eine hinreichende Kinderbetreuung einsetzen, so Sauer: „Ohne das können wir den Fachkräftemangel nicht bewältigen.“ Die Gewerkschaftler wollen ihre Kontakte zur Kreispolitik und der Wirtschaftsförderung nutzen, um mehr Baugebiete für Wohnungen auszuweisen: „Es sollten nicht nur Gewerbegebiete Vorrang haben.“ Besonders in Bad Oldesloe müssten Baulücken geschlossen werden, die Politik müsse ihr Vorkaufsrecht nutzen.

Wolfgang Apel freute sich über den sichtbar großen Rückhalt in der Bevölkerung, den die Gewerkschaften hätten. „Es ist auch toll, dass sie uns hier Rede und Antwort gestanden haben.“ Ein Problem bei der Viertagewoche bleibe der ohnehin schon bestehende Lehrermangel: „Da gibt noch keine ausgefeilten Ideen zur Umsetzung.“

Hauptredner Ole Drewes von der IG Metall

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