Stormaner Rotary Clubs helfen Tuberkulose-Forschern in der Ukraine

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„Symbole der Zivilgesellschaft in Charkiw“

Seit einem Jahr und fast drei Monaten hält die militärische Aggression der Russischen Föderation auf dem Territorium der Ukraine bereits an. Viele Menschen sind geflohen, Teile der zivilen Infrastruktur der Ukraine sind zerstört. Die im Osten der Ukraine verbliebenen Menschen trifft es besonders hart. Unweit der „Front“ sind sie ständiger militärischer Bedrohung ausgesetzt. In einer gemeinsamen Aktion unterstützen die Rotary Clubs Bargteheide und Bad Oldesloe Stormarn und das Forschungszentrum Borstel die Menschen in Charkiw.

Wolfgang Weynell (links) und Christoph Lange organisierten den Hilfstransport für die Nationale W.-N.-Karasin-Universität in Charkiw.
Foto: RC Bargteheide

Das Forschungszentrum Borstel unterhält eine akademische Partnerschaft mit der Nationalen W.-N.-Karasin-Universität in Charkiw in der Ostukraine zur Erforschung und Bekämpfung der Tuberkulose. Mit etwa 12.000 Studenten und rund 1.300 Mitarbeitern ist die Nationale W.-N.-Karasin-Universität eine der bedeutendsten Hochschulen in der Ukraine. Am 2. März 2022 wurden zentrale Universitätsgebäude durch russische Bomben weitgehend zerstört. Das Tuberkulosekrankenhaus in Charkiw ist allerdings noch erhalten. Dessen Kollegium pflegt eine enge partnerschaftliche Verbindung zum Forschungszentrum Borstel, dem Sitz des Nationalen Referenzzentrums für die Tuberkulose.

Die Ukraine gilt der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge als „high-burden country“ für multiresistente Tuberkulose, bei der nur noch wenige Medikamente gegen die Bakterien wirksam sind. In Charkiw war die Situation bereits vor dem Krieg besonders dramatisch. Durch den Krieg hat sich die Lage noch einmal verschlechtert. Es gibt kaum Testkits, mit denen Mediziner für einzelne Patientinnen oder Patienten im Labor feststellen können, welche Medikamente noch wirksam sind und welche nicht mehr. Zudem fehlen essenzielle Medikamente. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben das Krankenhaus inzwischen verlassen, aber Dr. Olha Konstantynovska, Dr. Svitlana Tiahlo, Dr. Tetiana Synenko und Dr. Petro Poteiko sind geblieben, um sich um die Patientinnen und Patienten zu kümmern.

Dank großzügiger Spenden des Rotary Clubs Bad Oldesloe Stormarn konnten bereits zweimal Hilfsgüter eingekauft und nach Charkiw gebracht werden. Nun hat der Rotary Club Bargteheide ebenfalls gespendet, sodass zum dritten Mal eine Busladung mit Hilfslieferungen an das Tuberkulosekrankenhaus der Nationalen W.-N.-Karasin-Universität in Charkiw geliefert werden konnte. Darunter viele Tests zur Antibiotikaresistenztestung, dringend benötigte Medikamente und Portable Power Stations im Wert von mehr als 20.000 Euro.

„Dr. Olha Konstantynovska, Dr. Svitlana Tiahlo, Dr. Tetiana Synenko und Dr. Petro Poteiko sind für uns Symbole für die Aufrechterhaltung der Zivilgesellschaft in Charkiw. Sie geben dem Schicksal der Ukrainerinnen und Ukrainern ein Gesicht. Mit unserer Aktion leisten wir einen kleinen, aber gezielten Beitrag zur Unterstützung der Bevölkerung. Wir dürfen nicht vergessen, was dort geschieht“, sagt Professor Christoph Lange, Medizinischer Direktor am Forschungszentrum Borstel, der gemeinsam mit Wolfgang Weynell vom Rotary Club in Bargteheide die Hilfe organisiert.

Der Rotary Club Bargteheide hat seit Beginn des Ukraine Krieges schon mit mehreren Aktionen den Menschen in der Ukraine aber auch geflüchteten Frauen und Kindern vor Ort geholfen. Dank umfangreichen Spenden von Unterstützern, aber auch von Rotariern konnten schon zuvor 16.000 Euro für Medikamente, Schlafsäcke, Iso- Matten und die Finanzierung eines Reisebusses zum Transport der Flüchtlinge aus der Ukraine und Waren in die Ukraine bereitgestellt werden. Zu Beginn des Krieges sandten die Rotarier in einer spontanen Sammelaktion eine Busladung voll warmer Garderobe, Schlafsäcken, Kindernahrung und Medikamente in die Ukraine. Außerdem unterstützen die Rotarier geflüchtete Kinder aus der Ukraine beim therapeutischen Reiten und Karate finanziell.

 

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