Ein Freibad mit durchdachter Architektur

0

Bargteheide – Das Bargteheider Freibad ist zu einem Schmuckstück geworden. Darin waren sich die Teilnehmer*innen einer Führung über das Gelände einig. Bereits vor acht Jahren wurden die Becken mit Edelstahl verkleidet, im vergangenen Jahr wurden dann Betriebs- und Personalgebäude erneuert. Die Architekten Meike Heinsohn (Bauleiterin) und Dirk Wilke, der für die Stadtverwaltung arbeitet, führten etwa 30 Interessierte durch die Gebäude und stellten auch die Technikräume vor.

Architektin Meike Heinsohn erklärte das Baukonzept

Anlass war der Tag der Architektur und Ingenieurbaukunst in Schleswig-Holstein. Insgesamt   27 Gebäude und Bauwerke konnten jetzt besichtigt werden.

Der Personaltrakt ist um mehr als das Vierfache im Vergleich zu seinem Vorgänger auf 160 Quadratmeter Nutzfläche gewachsen. DerUmkleidetrakt hat jetzt 250 Quadratmetern Fläche, 88 mehr als der Altbau. Es wurden möglichst geringe Flächen versiegelt, die beiden großen Eichen bleiben Bezugspunkte.

Bereits 2015 flossen 5,4 Millionen Euro in die Beckensanierung, die Gestaltung der Außenflächen und eine Erneuerung der Technik. Im Vorjahr kamen drei Millionen Euro für den Neubau des Umkleide-, Dusch- und Personaltrakts hinzu. „Das Ziel war zunächst eine Sanierung“, erklärte Wilke, „das war aber nicht wirtschaftlich darstellbar.“ Denn die Kosten dafür hätten über 50 Prozent denen für einen Neubau gelegen.

Für das Geld wurde auch der Rückspültank saniert, WLAN installiert und ein Unterstand für die Frühschwimmer gebaut. Eine Besonderheit des Betriebsgebäudes ist der Verzicht auf eine Heizung. „Es wird nur vom Mai und Anfang September genutzt und benötigt sie nicht“, sagt Wilke. Das spart Energie und es gibt auch keinen Schimmel mehr. Der war früher ein echtes Problem beim Vorgängerbau. Dafür wurde ein natürliches Belüftungskonzept entwickelt.

Mit dem Blockheizkraftwerk im Betriebsgebäude wird von September bis Mai Wärme für den Stadtteil an den Fischteichen erzeugt, im Sommer für das Bad. Solange der Vertrag mit dem jetzigen Kontraktor läuft, bleibt es bei dieser Lösung. Langfristig könnte auf dem Betriebsgebäude aber auch Solarwärme genutzt werden, es ist nach Süden geneigt und auch dafür ertüchtigt. „Wir werden uns dann für eine Lösung nach dem künftigen Stand der Technik entscheiden“, sagt Wilke.

Technikraum

Inklusive Nutzbarkeit ist ein weiteres wesentliches Merkmal der Anlage: Alle Räume sind ebenerdig rollstuhlgerecht zu erreichen, ein barrierefreier und familienfreundlicher Umkleide- und Duschbereich ist realisiert und gestalterisch in die Außenanlagen zwischen zwei markanten Eichen integriert worden, ebenso ein Blindenleitsystem, das zu allen wichtigen Zugängen und markanten Punkten des Freibads führt. Der Arbeitskreis für Menschen mit Behinderung hat an der Planung mitgewirkt.

Auch Bürgermeisterin Gabriele Hettwer war dabei

Kommentar schreiben (erst nach Moderation sichtbar)

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

*