Stormarner SPD: Frauen besser vor Gewalt schützen!

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Gerade zwei Tage war das neue Jahr alt, als es den ersten Femizid gab.

„Der jüngste Fall einer brutalen Ermordung einer jungen Frau durch ihren Partner in Hamburg hat noch einmal deutlich gemacht, dass der Schutz von Frauen vor häuslicher Gewalt dringend verbessert werden muss. Die furchtbare Tat vor den Augen ihres dreijährigen Kindes macht noch einmal überdeutlich, dass mehr getan werden muss. Auch in Stormarn brauchen wir mehr Beratungsangebote und mehr Plätze in Frauenhäusern“, so fasste SPD-Kreisvorstandsmitglied Heiko Winckel-Rienhoff die Diskussion der Sozialdemokrat*innen über die jüngste Ermordung einer jungen  Mutter zusammen.

Allerdings sei die Tat kein Einzelfall: 5.800 Frauen aus Schleswig-Holstein haben 2023 Gewalt in ihrer Beziehung angezeigt, die Dunkelziffer wird aber viel höher eingeschätzt, da viele Taten nicht angezeigt werden. 24 Schleswig-Holsteinerinnen starben 2023 durch die Hand ihrer Partner oder Ex-Partner, sogenannte Femizide. Als Femizide bezeichnet man die Tötung von Frauen oder Mädchen als extreme Form geschlechtsbezogener Gewalt.

 

Die SPD will Frauen und Mädchen besser vor Gewalt schützen und fordert aus diesem Grund mehr Plätze in Frauenhäusern in Stormarn und eine Stärkung der Frauenfachberatungsstellen. Die „Istanbul-Konvention“ der EU als völkerrechtlich bindendes Instrument, um Gewalt gegen Mädchen und Frauen zu bekämpfen und zu verhindern, fordert rund 2,6 Plätze in Frauenhäusern pro 10.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Für Schleswig-Holstein wären das rechnerisch etwas über 750 Plätze in Frauenhäusern – vorhanden sind 400. Stormarn müsste demnach 65 Plätze vorhalten, tatsächlich hat das Stormarner Frauenhaus nur 16 Plätze – da ist nach Meinung der Sozialdemokrat*innen Handlungsbedarf im Kreis und Land!

Aber auch die Bürgerinnen und Bürger sollten mithelfen, Gewalt in Familien zu verhindern. Wer akute Gewalt mitbekommt, etwa in der Nachbarwohnung, der soll unbedingt die Polizei rufen. Wer den Verdacht hat, dass eine Freundin oder Verwandte häusliche Gewalt erlebt, solle vor allem ein offenes Ohr anbieten. Offensichtlich Betroffenen kann man die Nummer des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“ 0800 01 16 016 empfehlen oder den Verein „Frauen helfen Frauen“ in Bad Oldesloe nennen, um Informationen zu erhalten.

Grundsätzlich geht es aber auch um das Rollenverständnis von Frauen und Männern. „Die tatsächliche Gleichberechtigung muss in allen Lebensbereichen selbstverständliche Realität sein, dann werden geschlechtsbezogene Ungleichheit oder Gewalt auch der Vergangenheit angehören können“, so Winckel-Rienhoff.

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