Die Zukunft der Mobilität

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Landesregierung und Deutsche Bahn wollen das Schienennetz im Norden umfassend sanieren und ausbauen. Gemeinsam mit DB-Vorstand Dr. Lutz hat Ministerpräsident Günther nun eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet.

Letzte Aktualisierung: 26.05.2025

Auf insgesamt 1.350 Schienen-Kilometern verbinden die Züge in Schleswig-Holstein rund 180 Bahnhöfe – und legen dabei jährlich mehr als 24 Millionen Kilometer zurück. Um die Qualität und die Pünktlichkeit des Bahnverkehrs weiter zu verbessern, haben Ministerpräsident Daniel Günther und Dr. Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der DB AG, bei einem Bahngipfel in Kiel eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Diese umfasst mehr als ein Dutzend laufende oder anstehende Großprojekte – und stellt damit die Weichen für die Mobilität der Zukunft.

Neue Bahnpolitik für den Norden

„Wir haben zusammen mit der DB-Spitze heute wichtige Weichen dafür gestellt, dass Bahnfahren im echten Norden bald wieder zuverlässiger, schneller und komfortabler möglich sein kann“, sagte Ministerpräsident Daniel Günther im Anschluss an den Bahngipfel. Neben der Schienenanbindung des Fehmarnbelttunnels betreffe dies die S4 von Bad Oldesloe nach Hamburg sowie den Ausbau der Strecke Pinneberg-Elmshorn. Aber auch viele kleinere Vorhaben wie die Sanierung der Strecke Kiel-Preetz oder der Ausbau Neumünster-Bad Oldesloe stünden an, betonte Günther. „Wir werden gemeinsam eine neue Bahnpolitik gestalten“, sagte er. „Mit mehr Tempo, mehr Partnerschaft und mehr Wirkung, indem wir unsere Ressourcen bündeln und gemeinsam das Schienennetz in Schleswig-Holstein zukunftsfähig machen.“ Gleichzeitig finanziere das Land erneut die nächste Planungsphase für den weiteren Ausbau der Marschbahn zwischen Niebüll und Westerland vor.

Bahnland Schleswig-Holstein

„Mit den Generalsanierungen, der Schienenanbindung des Fehmarnbelttunnels oder den vielen innovativen Nahverkehrsprojekten machen wir Schleswig-Holstein zum Bahnland“, betonte DB-Vorstand Lutz. Hierfür unternehme die Deutsche Bahn im Schulterschluss mit dem Land und dem Bund größte Anstrengungen, versicherte er. „Denn nur gemeinsam können wir die Schienenmobilität der Zukunft bauen und gestalten. Der heutige Tag ist ein Startschuss für die klimafreundliche Verkehrswende im Norden.“

Sanierung von Hochleistungskorridoren

Ein elementarer Schritt, um die Schienen-Infrastruktur zu verbessern, sei außerdem die Sanierung der „Hochleistungs-Korridore“, sagten Ministerpräsident Günther und DB-Vorstand Lutz. Genauer sind damit die Strecken zwischen Hamburg und Berlin, Lübeck sowie Flensburg gemeint. Bei dieser Umsetzung stelle die DB InfraGo sicher, dass die betroffenen Häfen, wie der Hafen Lübeck, im notwendigen Maße erreichbar blieben, machte Lutz deutlich.

Konzept „Zukunftsbahnhof“

Ein wesentlicher Bestandteil der Vereinbarung sei auch das Konzept der „Zukunftsbahnhöfe“, betonte DB-Vorstand Lutz. Genauer bedeute das, dass die DB InfraGo Bahnhöfe immer ganzheitlich mit Blick auf ihr Umfeld modernisiere. „Auf diese Weise werden die Bahnhöfe aus einem Guss entwickelt, attraktiver, kundenorientiert und barrierefrei und wieder zum Aushängeschild der Eisenbahn“, sagte Lutz.

Personenbahnhöfe im Fokus

Auch die Bahnhöfe in Bad Oldesloe, Büchen, Kiel, Niebüll und Pinneberg müssten saniert werden, verdeutlichte Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen. Hinzu kämen bis zu vier vorstädtische S-Bahnhöfe und bis zu 35 Zubringer-Bahnhöfe. „Dank der hohen finanziellen Anstrengungen des Landes belegen unsere Personenbahnhöfe im bundesweiten Ranking aktuell den ersten Platz“, sagte Madsen. Anders sehe dies bei dem Zustand des Schienen-Netzes aus: Dort belege Schleswig-Holstein mit einer Note von 3,23 einen unteren Platz im Ranking.

Sondervermögen ermöglicht Investition

Das vom Bund beschlossene Sondervermögen von 500 Milliarden Euro ermögliche gewaltige Spielräume für zusätzliche Investitionen, sagte Ministerpräsident Günther. Hier müsse das Land schnelle und mutige Schritte gehen, um das Geld schnell und effektiv auszugeben. Außerdem sei besonders wichtig, die Planungsabläufe drastisch zu verschlanken. „Dafür setzen wir uns seit Jahren im Bund ein“, betonte Günther.

Fachkräftebedarf decken

Zudem waren sich die Vorstände der Deutschen Bahn und die Vertreterinnen und Vertreter der Landesregierung einig, dass der große Fachkräftebedarf in der Branche bei der Moderiniserung des Bahnverkehrs eine Herausforderung darstelle. Um diesem Problem entgegenzuwirken, prüfe die Deutsche Bahn derzeit, inwiefern sie eine Stiftungsprofessur für einen Masterstudiengang mit Ausrichtung auf Elektrotechnik in Schleswig-Holstein finanzieren könne.

https://www.schleswig-holstein.de/DE/fachinhalte/B/bus-bahn/Downloads/kooperationsvereinbarung_land_db.pdf?__blob=publicationFile&v=1

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