Mähroboter: eine tödliche Gefahr für Igel

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In immer mehr Gärten werden inzwischen Mähroboter eingesetzt. Aufgrund ihres fast geräuschlosen Betriebs fahren diese immer häufiger auch in der Nacht. Das wird vor allem Igeln häufig zum Verhängnis. Die Stadtvertretenden der Stadt Bargteheide wenden sich nun mit einem wichtigen Appell an die Bevölkerung.

Die kleinen Stachelträger finden kaum noch natürlichen Lebensraum und sind deshalb häufig in Gärten und Parkanlagen unterwegs. Sobald die Dämmerung anbricht, gehen sie auf Nahrungssuche. Dabei passiert es oft, dass die Tiere von den Mährobotern überrollt und verletzt oder gar getötet werden. Ihr natürlicher Überlebensinstinkt bringt Igel dazu, sich bei nähernden Gefahren zu einer Stachelkugel zusammenzurollen und reglos zu verharren, bis die Gefahr vorbei ist.

Mit erschreckenden Folgen: Auffangstationen berichten von gravierenden Verletzungen. Eine mit Igel-Kadavern durchgeführte aktuelle Studie des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung belegt zudem, dass die Hersteller von Mährobotern auch nach Jahren nur unzureichend auf die Kritik reagiert haben. Nur ein einziges von 19 getesteten Geräten war demnach in der Lage, wenigstens größere Igel als Hindernis zu erkennen und zu umfahren.

Kleinere Igel wurden hingegen immer angefahren; bei 14 von 19 Geräten kam es zu schlimmen Schnittverletzungen. Dies ist vor allem für Jungtiere gefährlich, die zwischen Mitte Mai bis Ende September geboren werden und bereits nach wenigen Wochen selbständig die Umgebung im Umfeld ihres Nestes erkunden.

Die Stadtvertretenden der Stadt Bargteheide appellieren daher an alle Gartenbesitzer: „Achten Sie bitte darauf, Igel und auch andere kleine Wirbeltiere wie Reptilien und Amphibien oder auch unsere heimischen Insekten zu schützen. Verzichten Sie deshalb möglichst auf den Gebrauch von Mährobotern während der sensiblen Zeiträume – insbesondere eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang und eine halbe Stunde nach Sonnenaufgang. Mit dieser kleinen Rücksichtnahme tragen Sie aktiv und vor allem sehr effektiv dazu bei, den Artenschutz im eigenen Garten zu fördern!“

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