20 Personen zur Palliativversorgung ausgebildet!
NDR-Benefizaktion machte großes Hospizvereins-Projekt möglich
Seit Februar dieses Jahres gibt es in und um Ahrensburg 20 neue Fachkräfte für die palliative Versorgung von Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen. Auf Initiative des Hospizvereins Ahrensburg und mit der Förderung durch die „Hand in Hand für Norddeutschland“-Benefizaktion des NDR wurde dieser Erfolg möglich: 20 Mitarbeiter aus drei Wohneinrichtungen für Menschen mit geistiger Behinderung und Hospizbegleiter aus dem Hospizverein Ahrensburg haben sich ihre Zertifikate in 160 Unterrichtseinheiten erarbeitet!
Menschen mit geistiger Behinderung gehen in politischen und gesellschaftlichen Diskussionen oft unter. Der Hospizverein Ahrensburg hat sie in den Blick genommen. So entstand im vergangenen Jahr mit Hilfe der NDR-Benefizaktion eine Kooperation mit den folgenden Lebens- und Betreuungsorten von Menschen mit körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen: Mit der Wohneinrichtung stormarner wege „Haus Gartenholz“, dem Wohnhaus Ahrensburg der Alsterdorf Assistenz Ost und dem Haus Apfelstern der Hermann Jülich Werkgemeinschaft e.V. in Hamfelde.
Ziel dieser Kooperation und dieses Projektes ist es, Bewohnerinnen und Bewohnern ein Leben bis zuletzt dort zu ermöglichen, wo sie schon viele Jahre zuhause sind. Die Mitarbeiter der Einrichtungen waren in der Vergangenheit zunehmend mit Fragen rund um ein würdiges Sterben der Bewohner konfrontiert worden. Diese wurden häufig am Lebensende in das Krankenhaus verlegt, weil Erfahrung in der hospizlichen Begleitung und palliativen Versorgung fehlte oder nicht ausreichend zur Verfügung war. Das ist keine schöne Erfahrung für Menschen, denen eine vertraute und sichere Umgebung wichtig ist. Mit Hilfe dieses Projektes sollen sie jetzt möglichst bis zu ihrem Tod dort leben und auch dort sterben dürfen, wo sie sich heimisch fühlen, wo ihre Bedürfnisse verstanden werden und sie – wie schon seit Jahren im Alltag – auch in der letzten Lebensphase unterstützt werden.
Diese Weiterbildung ist speziell auf die Struktur und dem Bedarf der Behindertenhilfe entwickelt worden und entspricht den Anforderungen des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbandes e.V. sowie der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin.
Die Aufgabe der Palliativkräfte ist es nun in den Wohnformen zu unterstützen, zu beraten und durch eine vorausschauende Planung eine ungewollte Krankenhauseinweisung zu vermeiden. Ebenso werden sie eine koordinierende Rolle bei der internen und externen Netzwerkarbeit einnehmen. Gemeinsam bilden sie jetzt ein Netzwerk und organisieren regelmäßig Fortbildung und Austausch.
Mit Hilfe der großzügigen und gleichzeitig notwendigen Unterstützung des NDR kann nun nicht nur die Qualität, sondern auch die Nachhaltigkeit des Projektes gesichert werden.
Die Einrichtungen der Behindertenhilfe rund um Ahrensburg haben sich gemeinsam mit dem Hospizverein auf den Weg gemacht. Um dauerhaft die Arbeit gewährleisten zu können, braucht es mehr Menschen, die mitgehen möchten. Fach- und Hilfskräfte sind jederzeit willkommen.