KIEL. Ab dem 17. Oktober kann die Kastration von herrenlosen Tieren erneut über einen von der Tierärztekammer Schleswig-Holstein verwalteten Fonds abgerechnet werden. Voraussetzung ist, dass die Tiere sich nicht in menschlicher Obhut befinden. Das Angebot richtet sich insbesondere an Tierschutzvereine und ist ein Gemeinschaftsprojekt von Tierschutzverbänden, Tierärzteschaft, Kommunaler Familie, Landesjagdverband und Land.
Voraussetzung für die Kostenübernahme aus dem Fonds ist, dass die Katzen in einer der teilnehmenden Gemeinden gefangen wurden und dass von den Überbringern von Katzen ein Vordruck ausgefüllt und unterschrieben wird, mit dem sie bestätigen, dass es sich um eine freilebende Katze handelt. Die Kosten für die Kastration werden dann in voller Höhe übernommen: 25 Euro durch Spende (Honorarverzicht) des durchführenden Tierarztes und 59 Euro bzw. 115 Euro Restkostenübernahme durch den Fonds – je nachdem, ob es sich um einen Kater oder eine weibliche Katze handelt. Die Katzen müssen nach Durchführung der Kastration wieder an der Stelle des Fangs ausgesetzt werden. Die Aktion ist bis zum 13. November 2020 befristet. Sofern die finanziellen Mittel im Fonds erschöpft sind, wird die Aktion vorzeitig durch die Tierärztekammer Schleswig-Holstein beendet.
Die sich beteiligenden Gemeinden übernehmen 50 Prozent der Kosten für die Katzen, die aus ihrer Gemeinde kastriert werden. Das Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung hat im Haushalt 2020 einen Betrag von 90.000uro für die Kastration der freilebenden Katzen bereitgestellt, der Deutsche Tierschutzbund/Landesverband S-H hat 10.000 Euro in den Fonds eingespeist Außerdem können sich Private finanziell beteiligen.
Private Halterinnen und Halter von Katzen werden außerdem aufgerufen, ihre Katzen in eigener Verantwortung kastrieren zu lassen.
Von Herbst 2014 bis einschließlich Frühjahr 2020 wurden in Schleswig-Holstein im Rahmen des Projektes gegen Katzenelend bereits in acht Aktionen rund 18.400 Katzen kastriert. Dabei handelte es sich zu gut 60% um weibliche Tiere und zu rund 40% um Kater.
Das Pilotprojekt war durch Zusammenwirken von Kommunen (vertreten durch die Kommunalen Landesverbände), Land, Tierschutzverbänden, Tierärzteschaft und Landesjagdverband erst möglich geworden.
Hintergrund:
Die Zahl von freilebenden, nicht an Menschen gebundenen Katzen steigt stetig. Auf der Suche nach Nahrung werden sie nicht immer fündig, ein Teil der Tiere ist krank oder verletzt. Gleichwohl haben Katzen Nachwuchs. Viele der jungen Katzen werden krank geboren und leiden unter Mangelernährung, Parasitenbefall und Infektionen.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.schleswig-holstein.de/gegenkatzenelend
Eine Übersicht über die Gemeinden finden Sie unter: https://www.tieraerztekammer-schleswig-holstein.de/aktuelles/katzenkastration.html