Ein Leserbrief
Die Festlegung des städtischen Haushalts steht an. Auf der Prioritätenliste stehen mehr Projekte als die Stadt stemmen kann ohne neue Schulden zu machen. Die Nützlichkeit eines jeden Projekts gehört auf den Prüfstand. „Leuchtturm“-Projekte, die eher dem Ansehen der Antragsteller als der Allgemeinheit dienen, gehören nicht in diese Zeit.
Corona hat vieles verändert. Das Mobilitätsverhalten der Leute hat sich deutlich verändert. Die Wissenschaftler prognostizieren, dass vieles davon auch „nach Corona“ erhalten bleibt. Man sieht es an den Parkplätzen am Bahnhof. Es gibt den ganzen Tag über eine erhebliche Anzahl freier Abstellplätze für Autos; auch in den letzten Wochen, als der größte Teil der Leute wieder der normalen Arbeit nachging. Ist da eine Parkpalette mit Gesamtkosten für über drei Millionen Euro (ca. 25.000€ pro Stellplatz) noch angemessen? Zumal der Ausbau der S4 vorläufig gestoppt ist und Betriebskosten fallen jährlich zusätzlich an!
Ich bin mir sicher, das Geld kann man mit viel mehr Wirkung an anderer Stelle besser einsetzen.
Obwohl sich die Situation bei den Fahrradstellplätzen durch Corona auch ein bisschen entspannt hat, sind die Abstellmöglichkeiten dringend attraktiver zu gestalten. Vor allem fehlt es an Qualität! Qualität kann man für Radfahrende mit geringen Kosten schaffen.
Es gibt keine sichere, d.h. abschließbare Abstellmöglichkeit für hochwertige Fahrräder. Viele Radfahrer*innen schließen ihre Räder an den Zäunen an, damit sie unter „öffentlicher Aufsicht“ stehen. Andere kommen mit dem PKW, weil sie ihr (teures) E-Bike nicht diebstahlsicher abstellen können. Planungen für eine Fahrrad-Schließanlage gibt es.
Fahrrad-Abstellplätze fehlen fast an allen Bushaltestellen. Wer mit den Bus fahren will, muss laufen oder fährt gleich mit dem Auto.
Eine kleine Service-Station mit Luftpumpe, Schraubendreher und –schlüssel an zentralen Stellen in der Stadt würde das Radfahren ebenfalls einen Schritt nach vorn bringen.
Ulrich Bien, ADFC Bargteheide
Lutz Hansen, BASTA Bargteheide